Landkreis Northeim (r). Um die Betreuung von Kindern während der Ferien sicherzustellen, müssen Eltern und Erziehungsberechtigte oftmals kreativ werden. Denn wer auf Grund seiner beruflichen Tätigkeit die Ferienzeiten selber nicht oder nur teilweise abdecken kann, benötigt oftmals Unterstützung durch Familie oder Freunde.
Dass der Bedarf an Ferienbetreuung altersübergreifend hoch ist, zeigt nicht zuletzt die umfassende Elternbefragung, die der Landkreis Northeim kürzlich durchgeführt hat. Ein drittel der Befragten hatten angegeben, dass die Betreuung während der Ferienzeiten sehr problematisch ist.
Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung zu unterstützen, bietet ihnen der Landkreis Northeim in diesem Jahr erstmals eine Sommerferienbetreuung für ihre Kinder an. Insgesamt vier Wochen werden die angemeldeten Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren durch pädagogische Fachkräfte betreut. 21 Kinder, die Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr betreut werden, nehmen an dem Pilotprojekt teil.
„Es ist schön zu sehen, dass die Kinder so viel Spaß haben“, zeigte sich Landrätin Astrid Klinkert-Kittel bei einem Besuch vor Ort erfreut. Sie hatte sich von der Sommerferienbetreuung der Northeimer Kanzlei Schirmer&Siegmüller inspirieren lassen und die Idee im Rahmen des Audits Beruf&Familie für die Kreisverwaltung übertragen. „Ich möchte meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diesem Wege unterstützen und ihnen so dabei helfen, Familie und Beruf besser miteinander in Einklang zu bringen“, erklärte sie ihr Vorhaben. Dabei wünscht sich die Landrätin auch, dass sich noch mehr Unternehmen in der Region inspirieren lassen und entsprechende Projekte anbieten.
Die Thomas-Mann-Schule, in der die Betreuung stattfindet, bietet einen Gruppenraum, eine Turnhalle und den gesamten Schulhof mit schattigen Plätzen zur Nutzung an. Sowohl Eltern als auch der Fachdienst V.1 „Kindertagesbetreuung“ haben verschiedenes Spielzeug zur Verfügung gestellt, darunter ein Planschbecken, einen Sandkasten, Bobbycars und weiteres Material.
„Meiner Tochter hat es bereits am ersten Tag gut gefallen, wir haben die Betreuung sogar kurzerhand verlängert. Dass mein Kind sich wohl fühlt, ich es in guten Händen weiß und trotzdem meinem Beruf während der Ferien nachgehen kann, hilft meiner Familie sehr“, äußert sich Melanie Oberdieck. Sie ist Mutter einer neunjährigen Tochter und hat letztes Jahr die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten beim Landkreis Northeim begonnen.
Insgesamt 16 Eltern haben ihre Kinder für das Pilotprojekt in diesem Jahr angemeldet. Um möglichst vielen Eltern eine Teilnahme an der Ferienbetreuung zu ermöglichen, hat sich die Projektgruppe bewusst für eine Laufzeit von vier Wochen entschieden.
Dörte Rojahn von der Stabsstelle Jugendhilfeplanung gehört zur Arbeitsgruppe Sommerferienbetreuung und möchte sich im Namen der Arbeitsgruppe ganz besonders bei der Thomas-Mann-Schule und ihrem Hausmeister-Team bedanken: „Alle Beteiligten haben dieses Projekt mit viel Freude und Herzblut umgesetzt.“
Ob und gegebenenfalls in welchem Umfang der Landkreis Northeim das Projekt wiederholen kann, werden die Auswertungen im Anschluss an die Ferienbetreuung zeigen.
Foto: Landkreis Northeim
