Einbeck (red). In den letzten zwei Wochen demonstrierten über 30 000 Menschen unter dem Motto „Seebrücke – Schafft sichere Häfen“ in ganz Deutschland. Bereits jetzt sind in den nächsten zwei Wochen 25 Aktionen und Demonstrationen im ganzen Bundesgebiet geplant. Dabei fordern sie „sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme von geflüchteten Menschen".
Seit die Mission Mare Nostrum der italienischen Küstenwache eingestellt wurde, betreiben offizielle Organe der EU keine gezielte Seenotrettung mehr im Mittelmeer. Diese Tätigkeit wurde an libysche Milizen delegiert. Finanziert, ausgebildet und logistisch unterstützt werden die Milizen von der EU. Bevor sie dann auf dem Mittelmeer schwer bewaffnete Treibjagden auf Menschen in Schlauchbooten veranstalten und - wenn möglich - an Land alle Flüchtenden in Lager sperren, derer sie habhaft werden können. Lager in einem Bürgerkriegsland, in dem Sklaverei an der Tagesordnung ist. In diesen Lagern herrscht die blanke Barbarei. Statt Zuflucht und Versorgung, wenigstens mit dem Nötigsten, erwarten die Menschen dort: Hunger, Durst, Vergewaltigung, Folter, Verkauf in die Sklaverei, Mord. Im Mittelmeer ertrunken sind erst in der letzten Woche wieder mehr als 300 Menschen. Zehntausende in den letzten Jahren. Die EU hat am Wochenende beschlossen, diese bewährte Zusammenarbeit weiter voranzutreiben.
Demonstration in Einbeck
Auch in Einbeck findet Samstag um 14 Uhr am Marktplatz eine Demonstration der Seebrücke statt. Gemeinsam wollen wir ein kraftvolles und solidarisches Zeichen an die festgesetzten und zum Teil kriminalisierten Flüchtlingsretter senden. In diesen Minuten, Stunden und Tagen laufen weiterhin überfüllte und seeuntaugliche Boote aus den Häfen Libyens aus. Die meisten werden nicht mehr auf Hilfe hoffen können, denn aufgrund der angespannten Situation ist kein einziges Rettungsschiff mehr auf dem Mittelmeer. Das heißt: Es sterben hunderte Menschen auf dem Weg nach Europa. Das ist eine unfassbare humanitäre Katastrophe, die verhindert werden muss. Seehofers Plan ist es, dass keine Rettungsschiffe mehr auslaufen können. Wir wollen genau das Gegenteil: Nicht weniger Rettung, sondern viel mehr!
Alle Interessierten können am Samstag, dem 21. Juli 2018 um 14 Uhr mit orangefarbenen Transparenten, Schildern, Tüchern und Schwimmwesten zum Marktplatz in Einbeck kommen. Mit uns werden sichere Fluchtwege,eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschenwürdige Aufnahme von geflüchteten Menschen gefordert. Gemeinsam setzen wir ein kraftvolles Zeichen gegen diesen Rechtsruck und die Festung Europa.
Die Seebrücke ist eine Internationale Bewegung aus der Zivilbevölkerung. Jeder Mensch ist eingeladen Teil der Seebrücke zu werden. Über die Seebrücke kann sich weiter informiert werden unter: Internet: www.seebrücke.org
Facebook: Seebrücke – Schafft sichere Häfen
Facebookveranstaltung: Seebrücke Einbeck – Schafft sichere Häfen
Foto: Redaktion