Einbeck (gs/red). Im Vorfeld der Ratssitzung am 3. Dezember wurde eine Spende an das Frauenhaus Northeim überreicht. Die Übergabe erfolgte durch das Frauenforum Einbeck, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Einbeck sowie Vertreterinnen und Vertreter der Einbecker Lichtspielfreunde.
Erlös aus Abschlussveranstaltung der „Orange Days“
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung der diesjährigen „Orange Days“ kam eine Spendensumme von 650,65 Euro zusammen. Gezeigt wurde der Film „Morgen ist auch noch ein Tag“, eine italienische Tragikomödie, die sich sensibel und zugleich eindringlich mit dem Thema häusliche Gewalt auseinandersetzt. Der Film war ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung für Gewalt gegen Frauen.
Internationale Kampagne gegen Gewalt an Frauen
Die „Orange Days“ fanden in Einbeck vom 20. November bis 6. Dezember statt. Ziel der internationalen Kampagne ist es, auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, Betroffene zu stärken und das gesellschaftliche Bewusstsein für dieses weiterhin hochaktuelle Thema zu schärfen.
Erschreckende Zahlen aus der Kriminalstatistik
Täglich erleben in Deutschland hunderte Frauen und Mädchen körperliche, psychische oder sexualisierte Gewalt. Laut polizeilicher Kriminalstatistik sind durchschnittlich täglich etwa 728 Frauen und Mädchen von körperlicher, 394 von psychischer und 171 von sexualisierter Gewalt betroffen. Auch digitale Gewalt ist weit verbreitet – im Durchschnitt werden täglich 409 Fälle gemeldet. Die Dunkelziffern liegen vermutlich deutlich höher. Die Täter stammen häufig aus dem direkten sozialen Umfeld wie Partnern, Ex-Partnern oder Bekannten.
Lücken im Schutzsystem weiterhin sichtbar
Der aktuelle Bericht des Instituts für Menschenrechte zur Umsetzung der Istanbul-Konvention zeigt zudem, dass der Schutz von Frauen und Mädchen in Deutschland noch nicht flächendeckend gewährleistet ist. Trotz bestehender gesetzlicher Regelungen gibt es weiterhin Lücken beim Gewaltschutz, beim Zugang zu Beratung und sicheren Unterkünften, im Umgang mit Sorge- und Umgangsrechten in Gewaltfällen sowie in der Prävention digitaler Gewalt.
Spende soll Betroffene konkret stärken
Die Beteiligten der Spendenübergabe betonten, wie wichtig es sei, nicht nur über Gewalt zu sprechen, sondern Betroffenen konkrete Unterstützung zu bieten. Die Spende an das Frauenhaus Northeim soll dazu beitragen, Frauen und Mädchen in schwierigen Lebenssituationen zu stärken und ihnen Schutz sowie Perspektiven zu ermöglichen.
Foto: Gerd Stahnke