Landkreis Northeim (lpd). Wer kennt sie nicht, die mobilen Blitzgeräte der Region. Was in erster Linie der Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern dienen soll, wird häufig als Geldschneiderei abgetan. Worum es bei Geschwindigkeitskontrollen wirklich geht, darüber haben der Landkreis Northeim und die Polizeiinspektion Northeim/Osterode informiert.
Nach wie vor ist überhöhte Geschwindigkeit die Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle in Deutschland, daran erinnert auch Hans-Walter Rusteberg, der Leiter der Polizeiinspektion Northeim/Osterode. „Die Polizeiinspektion Northeim/Osterode legt seit Jahren großen Wert auf eine sehr große Anzahl von Geschwindigkeitsmessungen. Ziel ist es, das Geschwindigkeitsniveau abzusenken und somit das Risiko eines Verkehrsunfalls infolge überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit zu verringern“, so Rusteberg. Neben den Geschwindigkeitskontrollen durch die Kreisverwaltung führt auch die Polizeiinspektion Kontrollen durch.
Es ist gelungen, die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle zu verringern. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Northeim/Osterode ist die Zahl der Unfälle mit „schwerem Personenschaden“, also mindestens einer schwerverletzten Person, von 217 Unfällen im Jahr 2007 auf im Schnitt 120 Schwerstunfälle in den letzten drei Jahren zu reduzieren. „Das ist auch auf die Zahl der Geschwindigkeitskontrollen zurückzuführen,“ ergänzt Hans-Walter Rusteberg.
Mit einer statistischen Auswertung, die aufhorchen ließ, verdeutliche Landrätin Astrid Klinkert-Kittel ihr Anliegen der Verkehrssicherheit. Demnach überleben Fußgänger und Fußgängerinnen, die bei Tempo 30 von einem Auto erfasst werden, den Unfall sehr wahrscheinlich mit leichteren Verletzungen wie Knochenbrüchen oder Schürfwunden, die Todeswahrscheinlichkeit für Menschen zwischen 15-59 Jahren liegt bei knapp zwei Prozent.
Bereits bei 65 km/h sind schwere Knochenbrüche am ganzen Körper und ein schweres, möglicherweise tödliches Schädel-Hirn-Trauma zu erwarten. Die Todeswahrscheinlichkeit der Fußgängerinnen und Fußgänger erhöht sich auf 40 Prozent. „Im Auto fühlt sich der Unterschied zwischen 30 und 50 km/h nicht groß an. Für die Fußgängerinnen und Fußgänger kann er über Leben und Tod entscheiden“, so Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.
Um an die Gefahren erhöhter Geschwindigkeit zu erinnern, veröffentlicht die Northeimer Kreisverwaltung zukünftig die Blitzstandorte der Kreisverwaltung im Kreisgebiet. „Durch die wöchentliche Ankündigung der Messstellen möchte ich das Thema der überhöhten Geschwindigkeit immer wieder in das Bewusstsein der Autofahrerinnen und Autofahrer bringen“, begründet die Landrätin ihre Entscheidung. Jeweils freitags werden deshalb ab sofort die Städte und Gemeinden genannt, in denen kontrolliert wird. Die Information wird an die örtlichen Medien weitergegeben, auf der Internetseite des Landkreises Northeim unter www.landkreis-northeim.de und in der Bürgerinfo- und Warnapp „Biwapp“ veröffentlicht.
Grundsätzlich blitzt der Landkreis an allen Stellen, die Gefahrenschwerpunkte darstellen. Damit ist aber auch gemeint, dass an diesen Stellen die geltenden Tempolimits häufig überschritten werden. „Im Landkreis Northeim gibt es eine Liste mit über 50 solcher Stellen“, erklärt Thomas Keufner vom Fachbereich Ordnungsangelegenheiten. Es sei selbstverständlich, an diesen Orten auch häufiger zu kontrollieren.
Bürgerinnen und Bürger, die Gefahrenstellen melden und Geschwindigkeitskontrollen anregen wollen, können sich per E-Mail an
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Blitzer im Landkreis Northeim - Kreisverwaltung wird Kontrollen künftig ankündigen
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