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Sonntag, 22. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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Landkreis Northeim (r). Eine Feuerwehrübung im großen Format meisterten am vergangenen Samstag rund 200 Einsatzkräfte. Es wurde die Kollision eines Personenzugs mit einem PKW simuliert.

Ablauf des simulierten Unfallszenario
Am Samstag, dem 15. September kam es gegen 22:15 Uhr auf der Bahnstrecke Kreiensen – Holzminden am Bahnübergang in Wenzen, Alter Bahnhof, zu einem schweren Verkehrsunfall mit einem PKW und einem Personenzug bei dem 30 Personen teilweise schwer verletzt wurden. Offenbar hatte der Fahrer des PKW´s zu einer Mutprobe angesetzt und versucht den Bahnübergang noch vor dem herannahenden Zug zu überqueren. Trotz einleiten einer Notbremsung durch den Lokführer, kam es zum Zusammenstoß. Die vier Insassen des PKW´s waren schwerst verletzt in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und mussten mit schwerem Rettungsgerät von der Feuerwehr befreit werden. Ein Teil der 25 Fahrgäste des Personenzuges der aus Richtung Holzminden kam, wurde durch den Aufprall auf den PKW und Einleiten der Notbremsung teilweise durch die Abteile geschleudert und erlitten leichte bis schwere Verletzungen. Aus Zug und PKW drang Rauch aus und es bestand die Gefahr, dass beide Fahrzeuge in Brand gerieten.

Zum Glück war dieses Szenario für die rund 200 Einsatzkräfte nur eine Übung, welche durch den Ortsbrandmeister Wenzen, Tobias Krawietz, und dem Stadtbrandmeister Einbeck, Lars Lachstädter, ausgearbeitet wurde.

Nach Absetzen des Notrufs durch den Triebwagenführer wurden durch die Einsatzleitstelle des Landkreises Northeim die ersten Feuerwehren und Rettungsdienstkräfte alarmiert. Der Einsatzleiter des ersteintreffenden Fahrzeuges der Feuerwehr Wenzen stellte nach Erkundung der Einsatzstelle fest, dass weitere Kräfte zur Menschenrettung und deren ärztlicher Versorgung, Sicherstellung des Brandschutzes und Ausleuchten der Einsatzstelle erforderlich wurden und forderte diese über die Einsatzleitstelle an. Die Einsatzleitstelle alarmierte die Regionalbereitschaft der Johanniter Unfallhilfe, die sich zu diesem Zeitpunkt zufällig am Autohof in Northeim befand. Des Weiteren wurde das THW aus Einbeck für das Ausleuchten der Einsatzstelle, die Ortswehren der Löschzüge 4, 9 und 10 aus dem Stadtgebiet Einbeck und die Technische Einsatzleitung Nord des Landkreises Northeim nachalarmiert.

Durch die realistisch geschminkten und gespielten Verletztendarsteller, mussten die Einsatzkräfte nicht nur eine stressige Situation bewältigen, sondern auch Kraft und Ausdauer waren gefordert, da der Zug erst nach 250 Metern hinter dem Bahnübergang zum Stehen gekommen war. Alle notwendigen Gerätschaften sowie die Rettung der Verletzten mussten durch die Rettungskräfte über diese Strecke zu Fuß transportiert werden. Dem hinzu kam noch, dass im Laufe der Übung sich drei unter Schock stehende Fahrgäste aus dem Personenzug von der Unfallstelle entfernten und durch den Wald irrten. Mit Wärmebildkameras und der Rettungshundestaffel der Regionalbereitschaft der JUH wurde eine Personensuche durchgeführt.

Weiterhin wurde zur Brandbekämpfung bzw. Sicherstellung des Brandschutzes an der Einsatzstelle eine Wasserförderstrecke über circa 1000 Meter zur nächstgelegenen Wasserentnahmestelle aufgebaut, sowie eine Notunterkunft für die verletzten und zu betreuenden Personen durch den Rettungsdienst und der Feuerwehr Leineturm im Feuerwehrgerätehaus Wenzen eingerichtet.

Die Bahnstrecke Kreiensen – Holzminden, sowie die Verbindungsstraße zwischen Wenzen und Kaierde, waren während der Rettungsarbeiten voll gesperrt.

Als Übungsbeobachter waren unter anderem der Abschnittsleiter des BA Nord, Henning Thörel , der stellvertretende Stadtbrandmeister aus Einbeck, Kai Reichelt und der Notfallmanager der Deutschen Bahn, Frank Heusy vor Ort. Alle Beobachter waren mit dem Ablauf der Übung und der Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen untereinander sehr zufrieden.

Im Anschluss an die Übung fand bei einem kleinen Imbiss eine Nachbesprechung im Feuerwehrgerätehaus Wenzen statt. Ortsbrandmeister Krawietz und Stadtbrandmeister Lachstädter dankten allen Teilnehmern für ihren Einsatz und hoffen, dass sich ein solches Unglück nicht ereignen wird und nur eine Übung bleibt.

Eingesetzte Kräfte:
Löschzug 9 - Wenzen, Bartshausen, Voldagsen, Kuventhal-Andershausen
Löschzug 10 - Stroit, Holtershausen, Brunsen, Naensen
Ortswehren Kreiensen, Greene, Salzderhelden, Einbeck, Leineturm, TEL Nord, und THW Ortsverband Einbeck
Regionalbereitschaft JUH
Notfallmanager Deutsche Bahn

  

Fotos: Feuerwehr

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