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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Northeim (hakö). Die Spannung steigt in diesen Herbsttagen. Wie auch immer der "Kampf" um das Jugendfreizeitheim Silberborn am Ende ausgeht, wer sich als Sieger oder Verlierer sehen darf, bleibt abzuwarten. Es stehen sich gegenüber im "Schließungs-Poker" die "Mächtigen", die mitunter selbst ernannten "Schwergewichte" in Politik und Verwaltung und die "Schwachen", die ein Herz für Ihre Kinder und deren soziale Entwicklung/Erziehung zeigen, für diese kämpfen mit sachlicher Auseinandersetzung.

Das Zeitfenster steht jedenfalls offen. 14.744 Unterschriften des Bürgerbegehrens sind aktuell auf dem Prüfstand bei der Kreisverwaltung, bei Städten und Gemeinden. Schließlich wird der Kreisausschuß darüber befinden.

Ziel der rührigen Initiatoren der Unterschriften-Aktion ist der Bürgerentscheid zum Erhalt des Jugendfreizeitheimes. Ein Termin dafür vor der zum Jahresende geplanten Schließung sei noch möglich, hieß es jetzt von offizieller Seite. Der Bürgerentscheid wäre erfolgreich, wenn sich bei einer Wahlbeteiligung von mindestens 20 Prozent die Mehrheit für den Erhalt von Silberborn aussprechen würde, für eine hervorragend ausgestattete Einrichtung im Hochsolling, in der Erlebnisregion Solling-Vogler im Weserbergland.

Der Kreissportbund Northeim-Einbeck kündigt Neutralität an, wagt nicht, das Team von (Wald-)Pädagogen um den Turnkreisvorsitzenden Heinz-Willi Elter offiziell zu unterstützen. Ein sachkundiges, überaus engagiertes Team, das sich regelrecht reingekniet hat in die Unterschriften-Sammlung und vor wenigen Tagen ein erstaunliches Ergebnis mit ins Kreishaus brachte. Alle Achtung. Die Mindestzahl lag bei 8.511 Unterschriften. Respekt. Diesen sollte fairerweise auch die Politik, jedes Kommunalparlament, zollen. Tut sie aber nicht aus reinem Machtinteresse. Ignoriert den Wählerwillen. Ein Herz für Kinder glauben alle zu haben in den Entscheidungsgremien. Daran zweifelt die Öffentlichkeit seit dem Kreistagsbeschluß ohne wenn und aber.

Befremdlich wirkte der Moment der Übergabe der Ordner mit den Unterschriften im Foyer des Kreishauses. Bis auf den Pressesprecher und seinem Kollegen hatte sich, so schien es, die gesamte Chefetage "verkrochen", ignorierte damit die "Gäste guten Willens" um Heinz-Willi Elter. Das macht man ganz einfach nicht, auch wenn der Kreistagsbeschluß "Schließung zum 31.12.18" vom 8. Juni diesen Jahres wie ein Damoklesschwert wirkt und neue Energien und Ideen wohl eher lahm setzt in breiten Teilen der Politik. Es haben immerhin mitfühlende Bürger aus dem Landkreis Northeim unterschrieben. Sie möchten zumindest wahrgenommen werden. Knappe Worte der Anerkennung und kurze Darstellung der Sachlage, wo blieben sie? Das wäre auch ein Teil einer gepflegten und gelebten Demokratie.

Erst wenn die "Mächtigen" Kritik spüren und die "Schwachen" eine Stimme bekommen, scheinen wir auf dem richtigen Weg, um Silberborn zu retten. Es brennt mächtig. Halten wir Kinder fern von Krimi-, Koch- und Krankenhaus-Serien. Eine blamable TV-Kultur. Bringen wir sie nach Silberborn. Hier lernen sie soziales Verhalten in Gemeinschaft, lernen die Natur zu verstehen. Das Freizeitjuwel Silberborn verfügt über ausgezeichnete Anlagen für Sportmöglichkeiten in der Natur und Mehrzweckhalle. Das Ziel kann nur heißen: Mit der Vergangenheit abschließen, die Zukunft annehmen, Silberborn auch finanziell sichern für Kinder, Eltern, Pädagogen, Vereine und Verbände.

Erfolgreiche PR-Arbeit für ein Filetstück der Bildungskultur für Grundschüler sollte denjenigen übertragen werden, die etwas verstehen von Vermarktung und Interessenten begeistern können, mehr Gäste ins Haus locken, um für eine zufriedenstellende Auslastung zu sorgen. "Faszination Natur", dafür werben die Solling-Vogler-Region, der Naturpark Solling-Vogler und die Niedersächsischen Landesforsten. Wenn ein Kreisrat vor Jahren schon warnte, Silberborn geht schweren Zeiten entgegen, warum hat die Politik in ihrer Verantwortung nicht schon damals gegengesteuert und die Weichen gestellt für bessere Zeiten. Das hätte der Außenwirkung des Landkreises Northeim nicht geschadet. Im Gegenteil.



Fotos: Hartmut Kölling

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