Region Leinepoldern (r). Wer die Natur bewusst erlebt und erkundet, wird oft mit unverhofften Begegnungen belohnt. Das ganze Jahr über sind in den Leinepoldern faszinierende Naturbeobachtungen möglich, und wer sie notiert, unterstützt damit den Naturschutz.
Während eines ausgedehnten Spaziergangs die Landschaft auf sich wirken zu lassen, nach Tieren Ausschau zu halten und frische Luft zu tanken, kann großen Genuss bereiten. „Oft fragt man sich dann, wann man diese oder jene Art eigentlich zuletzt in dem Gebiet gesehen hat“, erklärt Thomas Spieker von den Naturscouts Leinetal. Er rät, Beobachtetes zu dokumentieren – am besten auf der Online-Plattform naturgucker.de/leinetal. „Werden dort Naturbeobachtungen gemeldet, profitieren davon auch die Naturschützer, die das Gebiet betreuen.“
Viele Augen sehen mehr
Wann kommen im Herbst die Weißwangengänse an? Wie viele Weißstörche versuchen eine Überwinterung in den Leinepoldern? Fragen wie diese sind für die Betreuer des Gebiets wichtig, um sich ein Bild der aktuellen Situation sowie der Entwicklung zu machen. „Die Naturscouts sind zwar häufig draußen unterwegs, zum Beispiel bei geführten Wanderungen, an denen Interessierte gern teilnehmen können. Aber die Leinepolder sind so groß, dass dabei garantiert nie alles Spannende gesehen wird“, so Spieker. „Es wäre deshalb wünschenswert, dass naturinteressierte Spaziergänger ihre Sichtungen auf unserer Partner-Webseite naturgucker.de/leinetal melden – denn viele Augen sehen einfach mehr.“
Mehr als nur Sichtungen melden
Seit 2008 gibt es naturgucker.de und dort sind über 52.000 Menschen aus Deutschland sowie aus anderen Ländern aktiv. Es können alle Naturbeobachtungen, also Sichtungen von Tieren, Pflanzen und Pilzen, aus sämtlichen Ländern der Welt sowie Regionen Deutschlands gemeldet werden. Dafür muss man lediglich ein kostenloses Nutzerkonto einrichten; Verpflichtungen geht man damit nicht ein.
Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler von naturgucker.de, wo derzeit fast 9,5 Millionen Naturbeobachtungen hinterlegt sind, ist die Möglichkeit, Bilder hochzuladen. Einerseits können dies Gebietsbilder sein, die das Beobachtungsgebiet und seine Besonderheiten zeigen. Andererseits sind vor allem Artenbilder willkommen, die als Bildbelege zu den Beobachtungen dienen. Momentan gibt es schon über 1,2 Millionen Naturfotos.
„Wenn man mal nicht weiß, was man beobachtet und fotografiert hat, kann man auf der Website die Bilder hochladen und dabei um Bestimmungshilfe bitten“, empfiehlt Thomas Spieker. Außerdem können auf der Plattform Informationen recherchiert werden, zum Beispiel wann zuletzt Bekassinen in den Leinepoldern gesehen wurden.
Wer möchte, kann darüber hinaus die einzelnen Teilgebiete des großen Schutzgebiets sowie einige umliegende Beobachtungsareale virtuell erkunden. Sucht man etwa in der Gebietssuche nach „Geschiebesperre Hollenstedt“, landet man im Gebietsporträt dieses Areals.
Unterwegs Beobachtungen notieren
Smartphone-Besitzer können mit der kostenlosen Gebietsführer-App „Naturerlebnis Leinepolder“, die fürs iPhone und für Android-Geräte verfügbar ist, unterwegs Beobachtungen erfassen. Die App hat eine Anbindung an naturgucker.de und die Meldungen können per Klick dorthin übertragen werden. Praktisch an der App ist, dass sie draußen genutzt werden kann, ohne dass eine aktive Internetverbindung bestehen muss. Umfangreiche Hilfestellungen zur Nutzung der App und der Website finden sich unter naturgucker.info/naturgucker-tipps/naturgucker-tipps/.
Mehr Informationen über die Natur in den Leinepoldern gibt es im Internet unter www.naturerlebnis-leinepolder.de. Die Naturscouts Leinetal veranstalten im Herbst mehrere öffentliche Führungen. Die Termine sind unter www.naturscouts-leinetal.de im Web oder in der Tagespresse zu finden. Bei frühzeitiger Terminabsprache können zudem individuelle Führungen gebucht werden.
Foto: Jan Reus