Duderstadt (hakö). Köstlichkeiten aus der Region gab es am vergangenen Wochenende im Fachwerk5Eck beim 11. Eichsfelder Wurstmarkt in Duderstadt. 60 Anbieter waren auf die Schlemmermeile gekommen. Die Eichsfelder Mettwurst, unter anderem Kälberblase, Knüppel und Stracke standen im Vordergrund.
Aber auch andere Spezialitäten aus einer überaus sympathischen Region, einst im Zonenrand durch die deutsch-deutsche Grenze getrennt, waren an beiden Tagen zu finden auf der Marktstraße zwischen den Kirchen. Der typische Eichsfelder Schmandkuchen, Spirituosen, frisch geräucherte Forellen, Wild- und Käsespezialitäten, Gewürze, Heimatliebe-Bier der Duderstadt Braumanufaktur, Pilze und Eichsfelder Zipfelbrot. Es wurde kräftig probiert.
"Wir wollen vielen Menschen die Möglichkeit bieten, sich von der Qualität der Eichsfelder Wurst zu überzeugen", verkündete Anka-Maria Walther vom ausrichtenden Verein Treffpunkt Stadtmarketing Duderstadt bereits im Vorfeld des Events. "Ein Forum für die regionale Direktvermarktung mit Prämierung der besten Stracke", ergänzte sie gegenüber News-Redakteur Hartmut Kölling.
An den beiden milden Herbsttagen kamen wieder weit über 14.000 Besucher in die Eichsfeld-Metropole mit ihrem historischen, gut erhaltenen Stadtbild. Duderstadt ist absoluter Publikumsmagnet im Dreiländereck Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Warum Duderstadt? Nach der Wiedervereinigung gingen viele Menschen spontan in den Westen. Ganze Landstriche in Ostdeutschland verödeten. Heimkehrer-Hochburg in Deutschland ist aber jetzt aktuell der thüringische Landkreis Eichsfeld mit 100.000 Einwohnern mit seinem Zentrum Heilbad Heiligenstadt. Landrat Werner Henning (62/CDU) sieht sich und seine Verwaltung als "Lobbyisten der Rückkehrer mit Baugenehmigungen und Kita-Plätzen", berichtete jetzt ein Sonntagsblatt. Das bringt junge Familien zurück. Mieten und Immobilienpreise in den Städten explodieren. Betreuungs-Angebote für Kinder sind angeblich knapp.
Der Landrat weiß, so heißt es: Auch die Lage seiner Heimat ist ein großer Vorteil. In Pendlernähe zu Hessen und Niedersachsen, direkt an der Autobahn nach Leipzig. Henning: "Wir brauchen unsere Rückkehrer, um Wohlstand und Kultur im Eichsfeld zu erhalten".
Von diesem starken, ausgeprägten, geschichtlich gewachsenen WIR-Gefühl der Eichsfelder profitiert natürlich ganz besonders auch Duderstadt in Nachbarschaft zu Heiligenstadt. Besucher des Wurstmarktes kamen sogar aus Magdeburg. Auch dort scheint man inzwischen die Eichsfelder Mettwurst zu schätzen. "Einfach köstlich", meinte eine junge Frau aus Nörten-Hardenberg.
Foto: Hartmut Kölling