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Montag, 23. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (red). Auch Einbeck ist auf der neuen Website zu den Novemberpogromen 1938 in Niedersachsen vertreten. Die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten hat in Zusammenarbeit mit Studierenden am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover und zahlreichen Gedenkstätten, Initiativen und Einzelpersonen die Seite www.pogrome1938-niedersachsen.de erarbeitet. Auf der Website sind Informationen zu den Geschehnissen vor 80 Jahren in zahlreichen Orten in übersichtlicher und nach verschiedenen Themen gegliederter Weise abrufbar. Den Einbecker Beitrag hat Frank Bertram, Vorsitzender des Fördervereins Alte Synagoge in Einbeck, geschrieben. Die neue, 1896 eingeweihte Synagoge in der Bismarckstraße war am 9. November 1938 in Brand gesetzt worden, während die Alte Synagoge in der Baustraße damals bereits zu einem Wohnhaus umgebaut war. „Deshalb wurde das Gebäude, das unser Verein denkmalgerecht saniert und wir heute als Begegnungsstätte für einen offenen Dialog aller Menschen begreifen, verschont“, sagt Frank Bertram.

Die neue Website soll zum einen verdeutlichen, dass in jenen Tagen in allen Teilen des heutigen Landes Niedersachsen jüdische Männer verhaftet, Wohnungen verwüstet und Synagogen in Brand gesteckt wurden. Zudem soll vermittelt werden, dass es eine sehr große Bandbreite an Ereignissen gab, deren Ausprägung wesentlich durch das Verhalten der lokalen Akteure bestimmt war. Wie es in Einbeck in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 war, erzählt die Website.

„Geschichte geschieht nicht einfach, sondern wird gemacht“, sagt der Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Dr. Jens-Christian Wagner. „Zwar wurden die Pogrome reichsweit zentral gesteuert. Doch das Ausmaß der Brutalität vor Ort war das Ergebnis des Handelns und Entscheidens lokaler Akteure.“ Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Andretta erklärte: „Die Webseite fordert gerade Jugendliche dazu auf, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus in ihrer Region zu beschäftigen und selber zu forschen. Auf diese Weise wird die Erinnerungskultur weitergegeben an die jüngere Generation, in deren Händen die Zukunft unserer Demokratie liegt.“

Die Website enthält viele bislang unveröffentlichte Fotos und Schriftquellen. Zudem führt sie die Ergebnisse der so genannten „grauen Literatur“ zusammen, die nur schwer zu beschaffen ist. Interessierten bietet sie einen Einstieg in das Thema. Literaturhinweise und Links zeigen, wo es weiterführende Informationen gibt. Insbesondere für Schülerinnen und Schüler bietet die Website umfangreiche Möglichkeiten für das entdeckende Lernen.

www.pogrome1938-niedersachsen.de

Foto: Screenshot

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