Bad Gandersheim (red). Sie gehören zu den guten Seelen des Krankenhauses: Die Mitarbeiterinnen der Ökumenischen Krankenhaushilfe, die Grünen Damen. Sie sind ehrenamtlich in der Klinik tätig und für die Patienten eine wertvolle Stütze. Insbesondere für die Menschen, die keine Angehörigen mehr haben oder deren Angehörige zu weit entfernt wohnen. Mit Astrid Kubelka und Bärbel Bestian haben sich zum Jahresende zwei engagierte Grüne Damen aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Während einer Feierstunde dankten Marko Schwartz, Klinikgeschäftsführer Helios Klinik Bad Gandersheim, Frank Schulze, Pflegedirektor Helios Klinik Bad Gandersheim sowie Elke Hermes, Leiterin Grüne Damen, den beiden für ihren engagierten Einsatz zum Wohle der Patienten.
20 Jahre lang besuchte Astrid Kubelka ehrenamtlich Woche für Woche Patienten in der Helios Klinik Bad Gandersheim, Bärbel Bestian war 10 Jahren dabei. „In dieser Zeit habt ihr viele verschiedene Menschen und Lebensläufe kennengelernt, Zeit und Nächstenliebe geschenkt, Patienten zugehört, sie getröstet, viel Mut gemacht und geholfen. Einen ganz herzlichen Dank dafür“, sagte Elke Hermes während der Verabschiedung.
Dankbar für das außerordentliche ehrenamtliche Engagement war auch Klinikgeschäftsführer Marko Schwartz: „Für unsere Klinik sind die Damen der Ökumenischen Krankenhaushilfe eine unverzichtbare Stütze und ein absoluter Gewinn. Gerade in der heutigen Zeit haben viele Patienten Angehörige, die weit entfernt wohnen und daher nicht einfach so zu Besuch kommen können oder nur am Wochenende Zeit haben. Da sind Zeit und ein offenes Ohr besonders wichtig.“
Zeit und Aufmerksamkeit schenken
„In meinem Ruhestand wollte ich aktiv bleiben und eine sinnvolle Aufgabe übernehmen. Die Arbeit als Grüne Dame war genau das richtige für mich“, erzählt Bärbel Bestian. In den vergangenen Jahren hat die Bad Gandersheimerin unzählige Patientinnen und Patienten auf ihren Zimmern besucht. „Die meisten wünschen sich einfach ein Gespräch. Sie wollen über ihre Erkrankung sprechen oder einfach etwas aus ihrem Leben erzählen“, erzählt die 75-Jährige weiter. Hin und wieder gibt es auch kleinere Besorgungen zu erledigen: eine Zeitung zu holen oder ein Telefonat zu führen. „Grüne Damen schenken Zeit und Aufmerksamkeit“, fasst Astrid Kubelka den Hauptbestandteil ihrer ehrenamtlichen Arbeit in den vergangenen zwanzig Jahren zusammen.
„Das schönste war für mich, wenn sich der Patient am Ende eines Gespräches bei mir für das Zuhören bedankt hat. Dann wusste ich, dass es richtig war, diese Aufgabe zu übernehmen“, sagt Bärbel Bestian sichtlich gerührt. Neben unzähligen schönen Gesprächen gehörten aber auch viele schwierige Gespräche über Trauer und Schicksalsschläge zum Alltag. „Nach einem bewegenden Tag musste ich selbst erst einmal Stress abbauen und runterkommen – das konnte ich am besten beim Walken im Wald“, berichtet Bärbel Bestian. Beiden Frauen hat die Arbeit als Grüne Dame große Freude bereitet. Dabei hat nicht nur der Kontakt zu den verschiedenen Patienten, sondern insbesondere auch die Arbeit in der Gruppe und der gute Austausch mit den Kolleginnen ihre Zeit an der Gandersheimer Klinik geprägt. Jetzt heißt es für die grünen Zeitschenkerinnen nach 10 beziehungsweise 20 Jahren Abschied nehmen, um ihren wohlverdienten Ruhestand unter anderem mit der Familie genießen zu können.
Die Grünen Damen
Bereits seit 40 Jahren arbeiten die Grünen Damen der Ökumenischen Krankenhaushilfe in der Helios Klinik Bad Gandersheim. An zwei Tagen der Woche von 10:00 bis 12:00 Uhr sind die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Krankenhaus unterwegs. Ihr Ziel ist es, den Patienten ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit zu widmen und ihnen den Krankenhausaufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Während ihrer Besuche auf den Stationen haben sie vor allem viel Zeit für Gespräche und nehmen sich der Sorgen und Nöte der Patienten an.
Foto: Helios Kliniken