Stöckheim (hakö). Pures Entsetzen gleich zum Jahresbeginn in Stöckheim und den benachbarten Gemeinden. Dafür sorgte eine entwurzelte Bergulme, die Menschen hätte treffen können. Der Schreck sitzt bei Heidrun und Ulrich Pape noch immer tief.
Was war geschehen? Beide waren vor wenigen Tagen Gäste am offiziellen Neujahrsempfang des Northeimer Ortsteiles in der Sporthalle. Sie hatten kurz vor 18 Uhr ihr Haus in der Triftstraße, nahe des Friedhofes, verlassen und hatten die wenigen Meter zu Fuß zurückgelegt. Als sie sich gegen 19.30 Uhr auf den Rückweg begaben, versperrte Ihnen eine umgestürzte, entwurzelte, über 40 Jahre alte Bergulme den Weg auf ganzer Breite. Die Feuerwehr wurde alarmiert. Sie kam zu ihrem ersten Einsatz in 2019.
Der Baum lag quer über die Triftstraße, hatte auf den gegenüber liegenden Grundstücken von Eckart Meier und Ulrich Pape erheblichen Schaden am Zaunwerk angerichtet.
Der Anblick machte beide sprachlos. Ulrich Pape gegenüber News-Redakteur Hartmut Kölling: "Wenn wir früher gegangen wären, hätte es uns treffen können. Ich darf garnicht daran denken".
Die mehr als trockene, schon längst nicht mehr tragende Bergulme sollte im vergangenen Herbst vom Technischen Dienst der Stadt Northeim gefällt werden. Schon bei der Baumschau sei er markiert worden. Warum das nicht passierte, macht auch Ortsbürgermeister Dietmar Weiß fassungslos. Er hatte lange Zeit vorher die offiziellen Stellen auf diesen Gefahrenpunkt hingewiesen. Weiß: "Ich sah wirklich eine ernste Gefahr für Fußgänger, spielende Kinder, Autofahrer und auch Friedhofsbesucher".
Die Stadt Northeim hat in einem News vorliegenden Schreiben an Ulrich Pape nur kurz mitgeteilt, es bestehe kein sofortiger Handlungsbedarf nach erfolgter Begutachtung und deren fachkundlicher Einschätzung. Im Herbst sollte die Bergulme dann entnommen werden, so Thomas Hunold, Abteilungsleiter Tiefbau. Dietmar Weiß: "Man hat uns vergessen. Das hätte böse ausgehen können".
Fotos: Dietmar Weiß / Hartmut Kölling