Kommentar von Hartmut Kölling
Northeim/Silberborn (hakö). Der seit Monaten mit Spannung erwartete "Showdown" um das Jugendfreizeitheim Silberborn rückt immer näher. Am kommenden Sonntag, 27. Januar steht der Bürgerentscheid an, heißt, wählen gehen ohne wenn und aber. Es geht schließlich um die Zukunft unserer Kinder und Enkel.
Jeder Wahlberechtigte konnte und kann sich die Briefwahlunterlagen bei seiner Gemeindeverwaltung anfordern oder mit seinem Personalausweis am Sonntag im zuständigen Wahllokal seine Stimme abgeben. Für die Versendung der Abstimmungsbenachrichtigung beziehungsweise Wahlbriefunterlagen sind die Städte und Gemeinden im Landkreis Northeim zuständig. Bei Problemen, die es angeblich bereits gab, sollte man sich an die zuständige Gemeinde wenden. Das nur kurz zur Erläuterung. Das verlangt der mündige Bürger.
Sprechen die Unterstützer des Jugendfreizeitheims in herrlicher Lage im Hochsolling von einer "einzigartigen Einrichtung", so ist den Gegnern der "Betrieb zu teuer". Was hat der Träger, der Landkreis Northeim, nur unternommen in den letzten Jahrzehnten, um das Vorzeigeobjekt erfolgreich zu bewerben. Auch eine so oft hoch gelobte Verwaltung sollte "ein glückliches Händchen" haben für Kreativität in punkto Vermarktung, mit Blick auf das Wohl der Kinder und Ihrer Begleiter.
Pädagogen, das zeigte die Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Uslar der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Heisebeck, plädierten in aller Deutlichkeit für den Erhalt von Silberborn. Ebenso im Boot der Befürworter befinden sich der NABU und die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Northeimer Kreistag. Sie alle sind sich der Verantwortung bewußt, zeigen ein Herz für Kinder und ihre Entwicklung im Grundschulalter. Sie rufen alle Mitglieder, Naturfreunde und Bürger im Landkreis auf, mit "Ja" zu stimmen, um die Einrichtung zu erhalten. Dagegen votiert die SPD-Kreistagsfraktion.
In einem Flyer heißt es "Natur selber erfahren. Gemeinschaft und Abenteuer erleben. Zusammen Spaß an der Bewegung haben".
Der Unterstützerkreis nennt darin neun gute Gründe für den Bürgerentscheid zum Erhalt des Jugendfreizeitheims Silberborn.
1. Das Haus bietet ausgezeichnete Sport- und Freizeitanlagen, die in der Region ihresgleichen suchen. Hier erfahren Kinder und Erwachsene zusammen Spaß an der Bewegung.
2. Interessante, fachlich gute, umweltpädagogische Programme werden den Gästen angeboten. Sie erleben Natur hautnah, denn mit seiner Lage im Hochsolling liegt das Haus mitten im Waldgebiet des Jahres 2013.
3. Das Jugendfreizeitheim verfügt über gut ausgestattete Zimmer und moderne sanitäre Anlagen.
4. Die Schließung würde eine weitere Schwächung des ländlichen Raums bedeuten.
5. Das Jugendfreizeitheim hat Rücklagen von mehr als 1,1 Millionen Euro. Diese könnten das Betriebsdefizit noch einige Jahre decken.
6. Bei Schließung des Jugendfreizeitheims wären ca. 700.000 Euro Steuern an das Finanzamt zu zahlen.
7. In den letzten 20 Jahren wurden ca. 1,4 Millionen Euro in das Jugendfreizeitheim investiert.
8. Es gab bisher keine Diskussion über Einsparungsmöglichkeiten und andere Alternativen, um das Defizit zu begrenzen.
9. Nur eine kommunale Trägerschaft kann dieses hochwertig pädagogische, sportliche und ökologische Programm zu angemessenen Preisen anbieten. Ein solches Angebot ist gerade in unserer digitalisierten Gesellschaft, insbesondere für Kinder und Jugendliche, erhaltenswerter denn je!
Dem ist nichts hinzuzufügen, meinen unter anderem auch Dr. Friederike Kaiser, Uslar-Fürstenhagen (Waldpädagogin), Ulrike Glaesner, Bodenfelde (ehemalige Schulleiterin Grundschule) und Heinz-Willi Elter, Einbeck-Ippensen (Vorsitzender Turnkreis Northeim/Einbeck).
Foto: Hartmut Kölling