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Dienstag, 24. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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Salzderhelden (red). Enten hat fast jeder schon einmal gesehen. Und doch wissen längst nicht alle Menschen, dass eine ganze Reihe verschiedener Arten in Deutschland vorkommt, darunter auch die Schnatterente. In den Leinepoldern zwischen Einbeck und Northeim kann man diese Vögel beobachten.

So faszinierend die Schnatterente auch sein mag, am häufigsten ist hierzulande eine andere Art: die Stockente. Tragen die Männchen ihr Prachtkleid, sind sie wegen ihrer grünen, metallisch glänzenden Federn an Kopf und Hals unverwechselbar. Dagegen sind die Federn weiblicher Stockenten in unterschiedlichen Braunschattierungen gefärbt. Während sie mausern, zeigen auch die Männchen vorübergehend ein solch schlichtes Gefieder und sehen den Weibchen für einige Wochen zum Verwechseln ähnlich. Lediglich ihr gelber Schnabel verrät sie, bei den Weibchen ist er bräunlich-orange.

„Weibchen etlicher anderer Entenarten sehen gleichfalls viel schlichter aus als die Männchen“, erklärt Thomas Spieker von den Naturscouts Leinetal e. V. „Deshalb können weibliche Stockenten bei flüchtiger Betrachtung leicht mit den Weibchen anderer Arten verwechselt werden“, so der Experte. Oft halten sich die Weibchen aber in der Nähe ihrer arteigenen Männchen auf, so dass man sie doch recht gut erkennen kann. Ausprobieren lässt sich das in den Leinepoldern, wo neben etlichen anderen Arten die weniger bekannte Schnatterente heimisch ist.

Dezente Schönheiten

Zwischen 44 cm und 55 cm sind Schnatterenten groß. „Man erkennt weibliche Schnatterenten an ihrem meist recht hell orange-gelblich gefärbten Schnabel und an einem weißen Bereich an Kinn und Kehle, dieser ist bei Stockenten-Weibchen braun“, erläutert Thomas Spieker.+++ Von weitem betrachtet, wirken männliche Schnatterenten überwiegend graubraun. Aus der Nähe oder durch ein Fernglas gesehen, fällt ein Schuppenmuster auf, das aus unaufdringlichen Grautönen besteht und sehr filigran wirkt. Es ziert den Großteil der Federn und ist auch an Kopf und Hals zu sehen. Der Schnabel ist recht dunkel und teils orange. Beide Geschlechter haben gelbe Beine und Füße.

Gefiederte Wintergäste

In den Leinepoldern halten sich Schnatterenten vor allem vom Herbst bis in den Frühling auf. Sie sind Zugvögel und manche von ihnen kommen während der Zugzeiten in das Naturschutzgebiet, um dort zu rasten; einige überwintern hier. „Glücklicherweise gilt diese Entenart sowohl in Niedersachsen als auch deutschlandweit als nicht gefährdet“, so Spieker. Jedoch gehe ihr Bestand in Osteuropa durch Trockenlegung von Feuchtgebieten stark zurück.

Wer ausprobieren möchte, die Vögel zu finden, kann sein Glück beispielsweise am Aussichtsturm an der Geschiebesperre versuchen – am besten mit Fernglas oder Beobachtungsfernrohr (Spektiv). An der Northeimer Seenplatte sowie am Großen Kiessee wurden in der Vergangenheit ebenfalls schon Schnatterenten gesichtet. Wichtig ist bei der Vogelbeobachtung im Schutzgebiet, die Wege nicht zu verlassen, um die Tiere nicht zu stören. Es gilt ein Wegegebot, das für Menschen und für sie begleitende Vierbeiner gleichermaßen verpflichtend ist.

Führungen für Gruppen durch die Naturscouts

Die Naturscouts Leinetal bieten Firmen, Vereinen, Nachbarschaften, Familien und anderen Gruppen, Naturinteressierten, Schülern und Studenten das ganz Jahr über individuelle Führungen und Veranstaltungen an. Sie führen öffentliche Exkursionen durch und über ihre Website www.naturscouts-leinetal.de lassen sich auch Termine für individuelle Führungen vereinbaren.

Mehr Informationen über die Natur in den Leinepoldern bietet die Internetseite www.naturerlebnis-leinepolder.de. Bei Google Play gibt es die Android-Version der kostenlosen Gebietsführer-App „Naturerlebnis Leinepolder“ und im Appstore von Apple die entsprechende Version fürs iPhone. Informationen darüber, welche Arten in den Leinepoldern bereits beobachtet wurden, liefert www.naturgucker.de, das gemeinnützige Netzwerk für Tier-, Pflanzen- und Pilzbeobachtungen weltweit. Fast 57.000 Aktive sind engagiert, mehr als 9,6 Millionen Beobachtungen und über 1,3 Millionen Naturbilder wurden bereits veröffentlicht.

Foto: Armin Teichmann

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