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Donnerstag, 26. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (red). Das Rotkehlchen ist einer der bekanntesten heimischen Vögel. Dagegen sind andere hierzulande vorkommende Singvogelarten mit auffällig gefärbter Kehle vielen Menschen nicht bekannt. In den Leinepoldern lassen sie sich mit etwas Glück beobachten.

Es ist vor allem der Artenreichtum bei den Wasservögeln, für den das Naturschutzgebiet zwischen Einbeck und Northeim bekannt ist. Weil die meisten Vogelarten relativ groß sind oder insbesondere im Winter in teils riesigen Gruppen in dem Areal anzutreffen sind, ziehen sie die Aufmerksamkeit der Naturbeobachter leicht auf sich.

Etwas genauer hinschauen muss, wer in dem weitläufigen Gebiet Singvögel sehen möchte. Es lohnt sich, bei einem Spaziergang das Augenmerk auf die kleinen gefiederten Bewohner zu richten. Unter ihnen gibt es besonders hübsche sowie einige selten gewordene Arten, die wegen ihrer jeweiligen Färbung der entsprechenden Körperpartie als „Kehlchen“ bezeichnet werden.

Rotkehlchen

Wo es in den Leinepoldern Gebüsche und Bäume gibt, dort lebt meist auch das circa 14 Zentimeter große Rotkehlchen. Weil es im Siedlungsraum ebenso wie in der freien Natur vorkommt, ist es vielen Menschen bekannt. Männchen und Weibchen sehen gleich aus und im Winter singen sogar auch die Damen.+++ „Das gesamte Jahr über leben Rotkehlchen in dem Naturschutzgebiet“, erklärt Thomas Spieker von Naturscouts Leinetal e. V. Allerdings handelt es sich bei ihnen um sogenannte Teilzieher. Einige Individuen bleiben ganzjährig da, andere ziehen im Herbst gen Süden. „Dadurch kann es den Anschein erwecken, man habe es immer mit denselben Individuen zu tun, was aber nicht unbedingt der Fall ist“, so Spieker.

Blaukehlchen

In etwa so groß wie das Rotkehlchen ist das Blaukehlchen. Während des Sommerhalbjahrs sind die Männchen besonders prächtig gefärbt, die Weibchen sehen ganzjährig relativ schlicht aus. Bei beiden Geschlechtern trägt die Oberseite des Körpers graubraune Federn und am Bauch ist das Gefieder cremefarben bis schmutzig-weiß.

Männliche Blaukehlchen sind im Prachtkleid am Kinn, an der Kehle und an der oberen Brust auffällig blau gefärbt. Die Federn weisen einen seidigen Glanz auf. Auch die beiden Bartstreifen sind bläulich. Ein kleines Stück unterhalb der Kehle befindet sich ein andersfarbiger Fleck in dem blauen „Latz“.

Es kommen Blaukehlchen mit weißen und welche mit rotem Fleck vor, was davon abhängt, wo sie innerhalb ihres großen Verbreitungsgebiets leben. In den Leinepoldern lassen sich für gewöhnlich Tiere mit einem weißen Fleck beobachten.

„Blaukehlchen halten sich gern in der Röhrichtzone auf, deshalb sollte man diese mit dem Fernglas oder Spektiv absuchen“, erklärt Spieker. „Weil diese Vögel sehr scheu sind, würde es nichts bringen, sich ihnen zu nähern, selbst wenn es in dem Naturschutzgebiet das Wegegebot nicht geben würde.“ Wer sich in den Poldern abseits der Wege aufhält oder seinen nicht angeleinten Hund dort umher laufen lässt, stört die Wildtiere erheblich.

Noch bis zum Herbst kann in den Leinepoldern nach diesen schönen Vögeln Ausschau gehalten werden, den Winter werden sie im Süden verbringen. Wer sich nicht zutraut, die Blaukehlchen selbst zu finden, kann sich geführten Exkursionen der Naturscouts Leinetal anschließen. Schwarzkehlchen

In einigen Gegenden Mitteleuropas brüten während der warmen Jahreshälfte Schwarzkehlchen, den Winter verbringen sie in Süd- und Westeuropa. Von Ende September bis etwa Anfang November besteht ein wenig Glück vorausgesetzt die Möglichkeit, rastenden Individuen in den Leinepoldern zu begegnen. Nach dem Winter ziehen sie im März und April durch.

Die circa zwölf Zentimeter großen Schwarzkehlchen haben eine schwarze Kehle – allerdings gilt dies lediglich für die Männchen im Prachtkleid. Auch der gesamte Kopf- und Nackenbereich ist dann schwarz. An der Brust ist das Gefieder rötlich-bräunlich. Zwischen diesem Bereich und der schwarzen Kehle erstreckt sich ein weißes Band, das an den Seiten breiter ist als vorn. Der untere Bauch trägt weißliche Federn und auf der Körperoberseite sind sie dunkelbraun. Weibliche Schwarzkehlchen haben oberseits bräunliche Federn und ihre Körperunterseite ist hell rötlichbraun und weißlich befiedert. Am Kopf und an der Kehle sind die Federn braun. Jugendliche Braunkehlchen sehen den Weibchen ähnlich.

Braunkehlchen

Ein weiterer gefiederter Sommergast Mitteleuropas, der im Frühling und Herbst in den Leinepoldern als Durchzügler beobachtet werden kann, ist das Braunkehlchen. Es ist circa 13 – 14 Zentimeter groß und sein Federkleid ist in unterschiedlichen Braunschattierungen gefärbt. Bei den Männchen sind die Federn auf der Körperoberseite recht kräftig dunkelbraun und sie haben einen kontrastreichen, hellen und recht breiten Überaugenstreif sowie einen weißen Kinnstreif. Das Gefieder der Weibchen ist weniger kontrastreich., auch sie haben den auffälligen Überaugenstreif. „Weil immer mehr Lebensraum der Braunkehlchen zerstört wird, gelten diese Vögel in Deutschland als stark gefährdet“, erläutert Thomas Spieker. „Für uns ist es wichtig zu erfahren, wann sie sich in dem Naturschutzgebiet an der Leine zeigen. Deshalb möchten wir jeden Naturfreund dazu anhalten, Beobachtungen von Braunkehlchen und anderen Tier- und Pflanzenarten zu melden“, so der Naturscout.

Sichtungen können via www.naturgucker.de gemeldet werden oder aber per Smartphone. „Es gibt hierfür die kostenlose Gebietsführer-App ‚Naturerlebnis Leinepolder‘, die sowohl für Android als auch für iOS verfügbar ist. Mit ihr können unterwegs Beobachtungen erfasst werden, ohne dass ein Zugang zum mobilen Internet erforderlich ist“, führt Spieker aus. Details zur App finden sich unter http://www.naturerlebnis-leinepolder.de/leinepolder-app.html.

Mehr Informationen über die Natur in den Leinepoldern gibt es im Internet unter www.naturerlebnis-leinepolder.de. Angaben darüber, welche Vogel- und Säugetierarten in den Leinepoldern bereits beobachtet wurden, liefert www.naturgucker.de, das gemeinnützige Netzwerk für Tier-, Pflanzen- und Pilzbeobachtungen weltweit und strategischer Partner des NABU. Über 32.000 Aktive sind engagiert, mehr als acht Millionen Beobachtungen und über 960.000 Naturbilder wurden hier bislang veröffentlicht.

Foto: Ekaterina Chernetsova

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