Göttingen (red) Nach einer bei der Stadt Göttingen am Dienstag eingegangenen Bombendrohung hatte das 1. Fachkommissariat der Polizeiinspektion Göttingen am Dienstagvormittag die weiteren Ermittlungen zu den genauen Hintergründen aufgenommen. In die ersten eingeleiteten Schritte wurden unverzüglich auch Experten der Taskforce "Cybercrime/Digitale Spuren" eingebunden. Im Zusammenhang mit dem Vorfall hat die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten eingeleitet. Die anonyme Drohung war in der Nacht per Mail bei der Stadt Göttingen eingegangen. Am Morgen gegen 08.15 Uhr informierte ein Mitarbeiter die Polizei.
Sofort nach Erhalt der Information wurden alle im Stadtgebiet zur Verfügung stehenden Funkstreifen zum Gebäudekomplex am Hiroshimaplatz entsandt. Parallel dazu veranlasste die Stadt Göttingen unmittelbar, dass die sich im Haus und in den Nebengebäuden aufhaltenden Mitarbeiter und andere Personen das Gebäude unverzüglich verließen. Die Evakuierung des Komplexes war bereits gegen 08.25 Uhr abgeschlossen. Der Gefahrenbereich rund um das Neue Rathaus sowie alle vorbeiführenden Straßen wurden von der Polizei großräumig abgesperrt, der Verkehr entsprechend umgeleitet.
Gegen 09.30 Uhr trafen die ersten zwei, von insgesamt fünf für die geplante Absuche des Gebäudes nach Sprengmitteln angeforderten, Spezialhunde vor Ort ein und begannen mit der Arbeit. Noch während der laufenden Durchsuchungsmaßnahmen des Rathausturmes wurde durch weitere Ermittlungen und Informationsaustausche mit anderen Dienststellen dann bekannt, dass eine inhaltlich identische Drohmail in mindestens fünf weiteren Städten im Bundesgebiet eingegangen war.
Diese Information sowie zusätzlich erlangte Erkenntnisse führten zu einer erneuten Gefahrenbewertung, die im Ergebnis darin mündete, dass alle Beteiligten nicht mehr vom Vorliegen einer echten Bedrohungslage ausgehen mussten. Gegen 10.20 Uhr wurden in enger Absprache mit den Verantwortlichen der Stadt Göttingen die Suchmaßnahmen im Gebäude daraufhin eingestellt und alle Sperrungen aufgehoben. Für die notwendigen Absperr- und Verkehrsmaßnahmen waren rund 30 Beamte der Polizei Göttingen im Einsatz.