Einbeck (red). Aus einem Zuckerrüben-Blatt hat Marlena Beyer ein kleines Stück herausgestochen, genauso wie es die Profis direkt auf dem Versuchsfeld machen. Die Experten verwenden diese Methode, wenn sie eine Pflanze näher analysieren wollen. Marlena gehört zu den insgesamt 166 Mädchen und Jungen, die am Zukunftstag bei KWS hinter die Kulissen schauen und selbst aktiv werden konnten. Acht thematisch unterschiedliche Stationen gab es für die Teilnehmer des Zukunftstages bei KWS zu entdecken.
In der Station Pflanzenzüchtung wurde den Schülern getreu der Idee des „Fascination of Plants Day“ Einblick in die Arbeit mit Pflanzen gewährt. Hier lernten sie die vielfältigen Aufgaben der Pflanzenzüchtung und Saatgutproduktion kennen. Das Ziel dieser internationalen Initiative, die von Pflanzenwissenschaftlern unter dem Dach der European Plant Science Organisation (EPSO) ausgerufen wird, ist es, die Begeisterung für Pflanzenwissenschaften zu wecken. Gleichzeitig soll die Bedeutung der Landwirtschaft und die nachhaltige Produktion nahrhafter Lebensmittel vermittelt werden.
Während die Schüler von KWS Mitarbeiterin Kathleen Hahn im Gewächshaus an der Grimsehlstraße in Einbeck etwas über Pflanzenzüchtung erfahren, stehen Connor Sabrowski und Theo Marienhagen in Wetze vor zwei großen Pflanzenschalen, in die sie Erde füllen. Weizen- und Gerste-Körner haben sie schon hineingesteckt. „Jetzt müssen wir bis Ostern gießen, dann wächst der Weizen aus der Erde“, hat Theo erfahren. In der Zuchtstation Wetze lernen die Schüler außerdem, wie Saatgut mit der „Mini-Petkus“-Maschine gereinigt wird. „Das sticht voll“, sagt Connor, als er mit der Hand in die noch ungereinigte Gerste greifen darf. „Das sind die Grannen“, erklärt KWS Mitarbeiterin Celina Nöring den Schülern.
Auch in den kaufmännischen und technischen Berufen konnten die Schüler viele Eindrücke gewinnen: Wie wichtig beispielsweise in der Abteilung Einkauf eine Auftragsbestätigung sein kann und welche Arbeit in der Personalabteilung erledigt wird. Industriemechaniker Kenny Behnke zeigte in der Ausbildungswerkstatt, wie Metall gebohrt und entgratet wird. Bei den Elektrikern konnten die Teilnehmer selbst einen kleinen Stromkreislauf mit Batterie und Lämpchen löten. „Das habe ich beim Ferienpass schon einmal gemacht“, nimmt Jonas Coors beherzt die Zange in die Hand, um den Draht in die richtige Form zu bringen.
Rund 60 Mitarbeiter sorgten am Zukunftstag bei KWS wieder dafür, dass die Mädchen und Jungen möglichst vieles ausprobieren konnten. Ziel des Tages war es, die Begeisterung für die verschiedenen Berufsfelder zu wecken. Dass das Konzept aufgegangen ist, wurde bei der gemeinsamen Frühstückspause deutlich, bei der alle Teilnehmer aus den Stationen wieder zusammenkamen und lebhaft ihre Eindrücke austauschten. Alle Schüler erhielten eine Petrischale mit einer Blühsamenmischung, die sie im heimischen Garten oder Blumentopf aussäen können.
Foto: Michael Hoffmann/KWS