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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Amelsen (gs). Seit nunmehr 22 Jahren zeichnet die Wandergruppe des Sportvereins Amelsen (SVA) für das Maibaumaufstellen in dem Dasseler Ortsteil Amelsen verantwortlich. Seit dieser Zeit hat der Maibaum seinen festen Platz im „Heinemeier-Park“ im Oberdorf des 400-Seelenortes. Aus diesem Anlass wird am 01. Mai jeden Jahres traditionell die Maifeier gefeiert, in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge am und im Sporthaus Amelsen, wo es bessere technische Voraussetzungen gibt als am Vorgängerveranstaltungsort „Im Winkel“. Beginn der Maifeier ist um 12 Uhr mit Kaffee, Kuchen, Leckerem vom Grill und gekühlten Getränken.

Für das nötige Rahmenprogramm sorgen der Spielmannszug des Sportverein Amelsen (SVA) und der Gemischte Chor des Männergesangverein (MGV) Amelsen. Geschichtlich gesehen war das Maibaumstellen im Christentum lange Zeit verboten. In vorchristlicher Zeit wurden Bäume ausgesucht, um die die Menschen dann tanzten und Feiern veranstalteten. Sie dienten als Zeichen des wiederkehrenden Frühlings, waren aber auch Symbol für Fruchtbarkeit. Als heidnischer Kult wurde dies dann im Christentum verboten. Der Brauch, einen geschälten und mit Kränzen und Bändern geschmückten Baum zum 1. Mai aufzustellen, entwickelte sich im 16. Jahrhundert in Deutschland. Aus dem 18. Jahrhundert stammt die Tradition, neben Kränzen und Bändern auch kleine Tafeln an Querbalken am Maibaum anzubringen. Darauf sind u. a. Handwerk und Gewerbe des Ortes vertreten.

Der Maibaum zeigt den Bauern die Zeit der Arbeit an und verrät den Frauen, dass sie einen Verehrer haben. In ganz Europa sind die Maibäume bekannt, doch woher sie kommen, bleibt unbekannt. Die Bräuche und Riten sind von Dorf zu Dorf verschieden, aber sie haben immer etwas mit dem Wachsen und Gedeihen der Natur zu tun. In der Wissenschaft ist umstritten, ob die Maibäume schon in antiker Zeit verbreitet waren. Die Geschichte lehre jedoch, dass viele uralte Bräuche christianisiert wurden. Überall dort, wo die Kirche heidnische Feste nicht verbieten konnte, stellten sie die Bräuche in einen christlichen Zusammenhang, möglichst mit dem nächsten christlichen Feiertag. Tatsächlich bleiben bis heute die Maibäume bis zum Pfingstfest stehen. Der älteste schriftliche Hinweis auf einen Maibaum stammt von Caesarius von Heisterbach. Der Zisterziensermönch schrieb um 1222 in seinem Kloster bei Königswinter in der Nähe von Bonn eine Abhandlung über die Sitten- und Kulturgeschichte seiner Zeit. Um 1650 sei erstmals ein Maibaum gemalt worden, berichtet Biegel. Dass der Maibaum etwas mit dem Erwachen der Natur zu tun hat, liegt nahe. Schließlich wird der Baum auch mit „Maien“ geschmückt. So werden junge Birken genannt, weil diese als erste aus der Winterstarre erwachen. Die Birke gilt als Symbol für Kraft und Anmut, Lebenswillen und Trost, Licht sowie Heiterkeit. Die Wandergruppe des SV Amelsen hofft auf gutes Wetter und viele Besucher aus nah und fern, um die Maifeier zu einem unvergesslichen Event werden zu lassen.

Foto: gs

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