Einbeck (red). Faszinierende Flöten-Fingerfertigkeit und Cummings Cembalo-Charme begeisterten die Besucher bei der Premiere der Händel-Festspiele Göttingen in der Einbecker PS.Halle: Zwei Größen der Alte-Musik-Szene, Dorothee Oberlinger und Laurence Cummings, spielten die schönsten Sonaten für Blockflöte und Cembalo. Neben Händel ergänzten Stücke von Corelli, Telemann und Purcell das Programm mit dem Namen „Händel & Co.“ Die Gäste quittierten die Barockmusik am Ende mit lang anhaltendem Applaus, der ihnen zwei Zugaben bescherte. Zum mittlerweile zwölften Mal konnten Besucher der KWS SAAT SE eine Veranstaltung der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen genießen.
„Wir freuen uns, ein musikalisches Highlight nach Einbeck bringen zu können, das gleichzeitig unsere Verbundenheit zur Region zum Ausdruck bringt“, sagte KWS Vorstandsmitglied Dr. Felix Büchting, der die Gäste auch im Namen des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Andreas J. Büchting begrüßte. „Die Förderung von Kunst und Musik ist seit jeher ein Bestandteil des Selbstverständnisses der KWS.“
Mit dem Konzert haben die Händel-Festspiele die PS.Halle in Einbeck für sich als neue Spielstätte eingeweiht. „Die Akustik ist phantastisch“, lobte Tobias Wolff, geschäftsführender Intendant der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, den Saal, der an diesem Abend nahezu ausverkauft war. Wolff dankte der KWS für das Sponsoring, durch das solche Konzerte erst möglich werden: „Wir freuen uns, dass wir erneut hier in Einbeck sein dürfen.“
Dorothee Oberlinger, zahlreich unter anderem mit dem Klassik-ECHO ausgezeichnete Blockflötistin, und der künstlerische Leiter der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, Laurence Cummings, am Cembalo unternahmen mit den Zuhörern eine musikalische Reise durch die Musik des Barock, die fröhliche wie nachdenkliche Stücke des 17. Jahrhunderts bereit hielt. Über die zu Gehör gebrachten „Händel und Kollegen“ wusste Dorothee Oberlinger zu berichten, dass beispielsweise Georg Philipp Telemann und Georg Friedrich Händel im intensiven Austausch gestanden hätten – und das nicht nur über Musik, sondern beispielsweise auch über Blumenzwiebeln. In das Programm bauten die beiden Größen der Alte-Musik-Szene als überraschendes „kleines Schmankerl“, wie Dorothee Oberlinger sagte, die bekannte Arie „Lascia chi’o pianga“ aus Händels Oper „Rinaldo“ ein – in der Version für Blockflöte und Cembalo ein ganz besonderer, selten gehörter Musikgenuss.
Erst nach zwei Zugaben entließ das Publikum Dorothee Oberlinger und Laurence Cummings mit viel Applaus von der Bühne. Sie zeigten den Zuhörern, wie nuancenreich und vielschichtig die Kombination von Cembalo und Flöte sein kann, und dass die zwei Instrumente viele Klangfarben malen können. An den Schluss setzte Dorothee Oberlinger ihren Lieblings-Sonaten-Satz von Händel: „Den spiele ich schon seit meinem siebten Lebensjahr immer gerne.“
Foto: Julia Lormis