Dassel (red). Am letzten Samstag konnte Heiko Voges an der Ilme zwischen Dassel und Hilwartshausen, die zwei in Europa heimischen Storchenarten Weiß- und Schwarz- oder Waldstorch gemeinsam beobachten. „Während der größere Weißstorch als Kulturfolger oft in der Umgebung menschlicher Siedlungen brütet und mit ca. 5000 Brutpaaren (Tendenz steigend) in Deutschland noch relativ häufig anzutreffen ist, sieht es für seinen etwas kleineren Verwandten schlechter aus. Der Schwarzstorch meidet den urbanen Raum und brütet bevorzugt in großflächigen Misch- oder Laubwäldern, seltener in reinen Fichtenbeständen oder Felsnischen“, erklärt Heiko Voges.
Schwarzstörche reagieren am Brutplatz sehr empfindlich auf Störungen und Veränderungen. Sie benötigen naturnahe Bach- und Flussläufe, hydrologisch intakte Waldmoore und weitere Feuchtgebiete, in denen sie nach Amphibien und Kleinfischen suchen, führt Voges weiter aus. Sie gelten als Indikator für ökologisch wertvolle Wälder.
Schwarzstörche waren in der Vergangenheit als Unglücksvögel verschrien und wurden zum Teil deswegen verfolgt. Ihr Bestand in Deutschland hat sich von ca. 50 Brutpaaren 1972 auf inzwischen ca. 500 – 600 Brutpaare erholt. Die größte Bedrohung sind zurzeit intensive Holzwirtschaft und Windkraftanlagen in Waldgebieten.
Foto: Voges