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Sonntag, 29. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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v.l. Michael Stoeber (Kunstkritiker und Autor), Helena Gaikalowa (Künstlerin), Stephan Krings (KWS)

Einbeck (red). In der Kunst sieht Helena Gaikalowa kein Sahnehäubchen, sondern eine zusätzliche, offene Denk-Ebene von besonderer Qualität. „Kunst ist für mich auch ein Gegenentwurf zur zifferbasierten Welt, der das Menschliche in uns bewahrt“, sagt die in Hannover lebende Künstlerin. Bei der jetzt in der KWS Art Lounge NEWCOMER eröffneten Ausstellung „Im Augenblick der Dauer“ sind ihre Werke bis zum 22. November zu sehen.

Auf Papieren von DIN A4 bis hin zu Formaten von einigen Quadratmetern Größe lotet sie die Grenzen des Mediums Zeichnung aus. Gut eine Woche vor der Eröffnung begann Helena Gaikalowa mit der Umsetzung ihrer Gedanken direkt in den Räumen der Art Lounge, die multimediale Installation besteht aus Zeichnungen, Fotos und Video. „Jede neue Papierbahn beginnt mit einer inneren Verneigung vor dieser unentschlüsselbaren Welt und ihrem menschlichen Duplikat: der nicht minder unergründlichen Kunst“, sagt sie. Helena Gaikalowa hat nicht nur Interesse an anderen Kunstsparten, sondern auch an Bezügen zur Naturwissenschaft und anderen Disziplinen wie beispielsweise Philosophie.

Stephan Krings, Leiter Globales Marketing und Kommunikation bei KWS, begrüßte die Gäste und eröffnete die Ausstellung, die erste Einzelausstellung für Helena Gaikalowa. Michael Stoeber, Kunstkritiker und Autor aus Hannover, machte bei der Vernissage auf den Unterschied zwischen Produktions- und Rezeptionsästhetik aufmerksam. Im Sinne von Umberto Ecos „Das offene Kunstwerk“ könne der Betrachter der Kunst von Helena Gaikalowa offene Werke sehen, bei denen jeder andere Assoziationen habe und je nach Wissen oder Stimmung anders interpretiere.

Die Zeichnungen Helena Gaikalowas entstehen in einem interaktiven Prozess. „Es gibt keine Überlegung vorher, wie das Bild auszusehen hat oder was es zeigen soll“, sagt die Künstlerin. „Das einzige, was feststeht, sind Offenheit und das Prozesshafte.“ Nach ein paar Bewegungen schaut sie sich die Wirkung des ganzen Blattes an, um zu sehen, wo sie weitermachen soll oder womit. Dann greift die Künstlerin zum selben oder auch zum anderen Werkzeug – je nach dem Gefühl, das ihr die Zeichnung nun vermittelt. Der Zufall bekommt bei der Kunst Helena Gaikalowas eine große Bühne, denn beim Vermischen von Tinten direkt auf dem Papier finden chemische Prozesse statt, deren Ergebnis sich schlecht kalkulieren lässt. Gaikalowa möchte das auch nicht kontrollieren. „Es ist diese Wechselwirkung, die mich dabei reizt: Ich lenke das Material und es lenkt mich. Manche Stellen ändern sich noch lange nach der Fertigstellung der Bilder: Einige Farbflecken werden heller, Fettfelder dehnen sich etwas aus oder verdunkeln sich.“ Die Zeichnungen sind für die Künstlerin nie etwas Abgeschlossenes. „Es kommt vor, dass ich sie nach einiger Zeit mit anderen Augen sehe und sie ändere, wenn sie mir auf einmal zu leer oder zu voll erscheinen, zu glatt im Strich oder zu linkisch“, sagt sie.

Helena Gaikalowa studierte Germanistik in Kasachstan und Bildende Kunst an der Fachhochschule Hannover bei Professor Sigrun Jakubaschke und Professorin Verena Vernunft. Das Kunststudium unterbrach sie 2004 für ein Auslandssemester an der Hiroshima City University in Japan, ermöglicht durch ein DAAD-Stipendium. Nach ihrem Diplom wurde die Künstlerin Meisterschülerin von Professorin Vera Vernunft. Helena Gaikalowa ist auch freie Kuratorin für interdisziplinäre Projekte und Mitinitiatorin des Kunstraums „Konnektor – Forum für Künste“ in Hannover, wo sie zurzeit lebt und arbeitet.

Der Musiker und Künstler Damian Marhulets hat zur Eröffnung mit seiner elektroakustischen Suite „Ontology of the Fold“ die Arbeiten Helena Gaikalowas untermalt und unterstrichen.

Die Werke von Helena Gaikalowa sind bis zum 22. November in der KWS Art Lounge in der Tiedexer Straße 20 in Einbeck zu sehen: mittwochs von 10 bis 13 Uhr, freitags von 16 bis 19 Uhr und sonnabends von 10 bis 13 Uhr.

Der Katalog mit Texten zur Ausstellung und Fotografien der Arbeiten wird diesmal während der Ausstellungszeit entstehen. Diese Dokumentation der Installation wird kurz vor Ende der Ausstellung bei der Finissage vorgestellt.

Foto: Frank Bertram

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