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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Northeim/Dassel (r). Scheinwerferlicht, Verkaufsshows, Livesendungen – das alles würde man in Fernsehstudios in Städten wie Köln oder München erwarten. Doch auch Dassel hat all das zu bieten: Durch den Firmensitz von PEARL.TV. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel ist jetzt bei einem Unternehmensbesuch in die schillernde Welt des Teleshoppings eingetaucht. „PEARL.TV ist ein außergewöhnliches Unternehmen bei uns im Landkreis Northeim“, sagte Landrätin Astrid Klinkert-Kittel zu Beginn des Besuchs. Beim Rundgang durch die heiligen Hallen des Teleshopping-Privatsenders bestätigte sich dieser Eindruck schnell: In den Studios befinden sich elf unterschiedliche Sets, also Fernsehkulissen, in denen die Moderatorinnen und Moderatoren des Senders Produkte präsentieren und verkaufen möchten. Da gibt es neben einem Wald, einem Strand und einem Wohnzimmer auch eine Weihnachtswelt - denn „Weihnachten beginnt im Teleshopping schon im September“, erklärt Geschäftsführer Dr. Michael Sichler.

Seit 30 Jahren betreibt PEARL einen Katalog- und Internetversand. Aus der Idee, Videoclips in den Onlineshop zu integrieren, ist ein Fernsehsender entstanden, der 2011 vom Versandhaus PEARL und den Enstyle-Studios in Buggingen (Baden Württemberg, nahe der Grenze zu Frankreich und der Schweiz) gegründet wurde. Etwa 15.000 Produkte hat der Verkaufssender im Angebot, empfangbar ist er via Satellit oder per App. PEARL.TV sendet montags bis freitags acht Stunden live, an den Wochenenden werden Aufzeichnungen übertragen. Seit September 2018 sendet PEARL.TV nun aus Dassel.

„Wir sind gut in Dassel angekommen“, sagt Sichler. Man habe aus unternehmensstrategischen Überlegungen nach einem neuen Standort gesucht und sei in Dassel fündig geworden. Für den Versandhandel ist die Region durch eine gute Anbindung an Versandzentren sehr attraktiv. Beim Start in der Region sei man mit Internet allerdings zunächst schwach versorgt gewesen. „Das war ein großer Punkt für uns, deshalb freue ich mich, dass der Landkreis Northeim jetzt mit einer öffentlichen Leitung für schnelles Internet sorgt.“ Auch der Handyempfang sei bisweilen unzureichend. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel erklärte, dass viel versucht werde, um auch das zu ändern: „Wir haben uns gemeinsam mit der KWS Einbeck, der Südniedersachsenstiftung, der Betriebsgemeinschaft Leine-Solling und der Uni Göttingen für einen Innovationswettbewerb zur Anwendung von 5G beworben und hoffen sehr, dass wir das Modellprojekt im Landkreis Northeim umsetzen können.“ Zudem erwarte man eine Förderrichtlinie des Landes, um die Möglichkeit zu haben, Funklöcher zu schließen.

Von den 75.000 Quadratmetern, auf denen sich seit 2018 der Firmensitz von PEARL.TV befindet, wird etwa ein Drittel genutzt. Ein weiteres Drittel wird vermietet. Allein die Studios beanspruchen eine Fläche von 2750 Quadratmetern. Etwa 15 Mitarbeiter seien vom alten Standort in Süddeutschland mitgezogen. Für sie sei vor allem das Wohnraumangebot im Landkreis Northeim attraktiv gewesen: Hier gebe es ein großes, gutes und vor allem günstiges Angebot, erklärt Sichler den Standortvorteil gegenüber dem vorherigen. Mittlerweile hat PEARL.TV etwa 40 Mitarbeiter in Dassel. Auch Fachkräfte seien in der Region leichter zu finden als in Süddeutschland. Alle fänden die Region sehr schön: „Wir würden uns nur noch mehr Freizeitangebote in den späten Abendstunden wünschen.“ Landrätin Astrid Klinkert-Kittel nahm diesen Hinweis gern als Anregung für eine mögliche Nachtbusverbindung von Dassel nach Göttingen entgegen. Für den Fall, dass weitere Fachkräfte gesucht werden, verwies sie auf das Angebot des Welcome Centers Göttingen, das beim Landkreis mit einem direkten Ansprechpartner unterstützt und mit dem eng zusammengearbeitet wird. „Dort werden neue Mitarbeiter unterstützt, zum Beispiel bei der Wohnungssuche, der Wahl einer Kita oder Schule oder bei der Jobvermittlung für den Partner. Wir wissen, dass das für viele Betriebe ein großes Thema ist, und haben uns deshalb selbst auf den Weg gemacht, um die Situation für Beschäftigte in der Region zu verbessern.“

Foto: Landkreis Northeim

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