Hollenstedt (hakö). Das ungewöhnlich trockene Wetter in den vergangenen beiden Jahren hat zu einer deutlich gestiegenen Mäusepopulation geführt. Darunter leiden die Landwirtschaft und mittlerweile auch die Menschen, vor allem im ländlichen Raum. Das Thema ist seit Wochen in aller Munde.
Die Nagetiere verkriechen sich nachweislich unter anderem in Rohrleitungen, Heizungskellern, im Gebälk alter Fachwerkhäuser und auf Dachböden. Sogar Ratten wurden bereits gesichtet. Mäusefallen sind im Handel kaum noch zu bekommen. Ausverkauft - Mäuseplage - unter- und oberirdischer Fraß rund um Mülltonnen und gelben Säcken. Die Bewohner sind schier verzweifelt.
Positive Auswirkungen hat die hohe Zahl von Mäusen auf die Störche im Leinetal, rund um den Leinepolder. Die Nager sind die Hauptnahrung für Meister Adebar und seinen Nachwuchs. Der Naturschutzbund verzeichnet für 2019 ein wahres Rekordjahr für Niedersachsens Störche.
Laut Landwirtschaftskammer sind fast alle Regionen Niedersachsens von der Mäuseplage betroffen. Geschädigtes Grünland, so heißt es, muß komplett erneuert werden. Das ist teuer und aufwendig für den Landwirt. Teuer kann es auch für Hausbesitzer/Vermieter werden, wenn sie, von erschrockenen und erbosten Mietern gebeten werden, endlich die zuständige Behörde, den Landkreis Northeim zu informieren, wenn denn auch Ratten gesichtet werden oder schnellstmöglich ein professionelles Schädlingsbekämpfungskommando/-unternehmen zu beauftragen.
Warnung: Die Rötelmäuse übertragen zum Beispiel das Hantavirus. Bis Oktober 2019 waren dem Landesgesundheitsamt in Niedersachsen 164 Erkrankungen bekannt, davon allein im Landkreis Osnabrück 79 und in der Stadt Osnabrück 32. Hohes Fieber, Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sind die Symptome. Bei schweren Verläufen kommt es zu akutem Nierenversagen.
Vor diesem Hintergrund ist schnelles Handeln angesagt, um Wohn- und Lebensqualität wieder herzustellen. Allein auf "kalte Tage und Frost" zu warten, wäre verantwortungslos.
Gleichlautende Meldungen kommen an diesem viel zu milden, letzten Januartag unter anderem aus Sievershausen, oberhalb Dassel am Sollingrand (Mäuseplage) und aus Dransfeld im Landkreis Göttingen, wo sich angeblich die Anwohner des Wallweges von der Gemeinde alleingelassen fühlen. Wer dort spazieren geht, kann am Bachlauf Ratten sehen, die sich in der Böschung verstecken. Ekel vor den vielen Ratten und die Angst, dass sie Krankheiten übertragen, sorgen die Anwohner.
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