Northeim (red). Erstmals seit der Wiedervereinigung gibt es am Donnerstag, 10. September, einen bundesweiten Probealarm: den Warntag 2020. „Wenn dann pünktlich um 11 Uhr die Sirenen im Landkreis Northeim heulen und die Warn-Apps auslösen, ist ein großer Schritt in Richtung eines noch besseren Bevölkerungsschutzes getan“, betont Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.
Hintergrund der Aktion ist ein Beschluss der Innenministerkonferenz. Jährlich findet nach der Premiere in 2020 künftig an jedem zweiten Donnerstag im September ein Test aller vorhandenen Warnmöglichkeiten statt. Für Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Northeim bedeutet dies, dass am 10. September um 11 Uhr die Sirenen für eine Minute mit einem auf- und abschwellenden Ton zu hören sind. Dieses Sirenensignal soll die Bevölkerung im Ernstfall auffordern, Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu achten. 20 Minuten später gibt ein einminütiger Dauerton „Entwarnung“. „Dieses Sirenensignal zur Warnung der Bevölkerung, das zu Kriegszeiten noch als Fliegeralarm genutzt wurde, existiert bereits seit Jahrzehnten. Es ist vielen Bürgerinnen und Bürgern aber zugleich unbekannt. Deshalb wollen wir mit dem Warntag die Akzeptanz und das Wissen um die Warnung der Bevölkerung in Notlagen erhöhen“, erklärt Kreisbrandmeister Marko de Klein. „Mögliche Warnfälle können unter anderem extreme Unwetterlagen wie bei Orkantief Friederike, große Hochwasser, Erdbeben, Schadstoffaustritte, Großbrände, Bombenentschärfungen oder auch der flächendeckende Ausfall der Telekommunikation sein“, so de Klein.
Parallel zu den Sirenensignalen gibt es am 10. September ab 11 Uhr Rundfunkdurchsagen, Meldungen im Fernsehen sowie über die Social-Media-Kanäle des Landkreises Northeim und der Kreisfeuerwehr Northeim. „Ergänzend dazu kommt eine Warnmeldung über unsere App Biwapp, mit der wir nicht nur über aktuelle Gefahren, sondern unter anderem auch über Straßensperrungen, Blitzer und Schulausfälle informieren“, sagt Landrätin Klinkert-Kittel. Wer die App noch nicht auf seinem Smartphone installiert hat, kann sie jetzt noch rechtzeitig vor dem Warntag kostenfrei in den App-Stores für Apple- und Android-Endgeräte herunterladen. „Im Ernstfall braucht die Bevölkerung schnelle und zuverlässige Informationen. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat uns gezeigt, dass bei Sirenenalarm für die Feuerwehr oder einer Vielzahl von fahrenden Einsatzfahrzeugen durch Spekulationen auch falsche Informationen in den sozialen Netzwerken verbreitet werden. Das kann im Ernstfall nicht nur für Verunsicherung in der Bevölkerung sorgen, sondern auch Menschen gefährden. Hier wollen wir weiterhin mit schnellen und fundierten Meldungen entgegenwirken“, betont Konstantin Mennecke, Sprecher der Kreisfeuerwehr.
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