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Freitag, 10. Januar 2025 Mediadaten wsr.tv
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Kreis Northeim (r). Das Bildungs- und Teilhabepaket unterstützt Familien, die bestimmte Sozialleistungen beziehen. So können beispielsweise Gelder für Musik- und Sportvereine, Essen in der Schule oder Nachhilfeunterricht beantragt werden. Was bisher ein recht großer bürokratischer Aufwand war, soll jetzt vereinfach werden. Eine Karte soll die umfangreichen Papieranträge und das Einreichen der Einzelabrechnungen ablösen. 

Der Kreisausschuss des Landkreises Northeim hat der Idee von Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, eine Bildungskarte einzuführen, im Oktober 2019 zugestimmt. Daraus ist im Jahr 2020 eine gemeinsame Initiative der Landkreise Northeim und Göttingen sowie der Stadt Göttingen entstanden. Dazu die Landrätin Astrid Klinkert-Kittel: „Die Einführung einer einheitlichen Bildungskarte ist der Grundstein dafür, die Kinder und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien im Landkreis Northeim nicht nur lokal, sondern auch bei Aktivitäten über das eigene Kreisgebiet hinaus besser zu unterstützen.“

In den drei Gebieten haben insgesamt etwa 20.000 Kinder und Jugendliche Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. Verschiedene Leistungen werden aber häufig nicht, oder nur teilweise abgerufen. Das liegt unter anderem auch an den umfangreichen Anträgen, die dafür bislang ausgefüllt werden müssen, oder der anschließenden Einreichung von Abrechnungsbelegen. Viele Familien scheuen den bürokratischen Aufwand. Die Einführung einer solchen Karte hat in anderen Landkreisen dazu geführt, dass vermehrt auf die Unterstützung zugegriffen wird. 

Die Teilnahme an diversen Vereins-, Kultur-, Freizeit- und Nachhilfeangeboten sowie am gemeinsamen Schulmittagessen soll direkt über die Bildungskarte abgerechnet werden können. Über das dazugehörige Onlineportal können entweder die Familien direkt an die Anbieter zahlen oder die Kosten werden von den Anbietern über die Karte abgebucht. Zudem werden auf der Karte Pauschalbeträge für Klassenfahrten, Ausflüge und das Mittagessen gespeichert, die bei Bedarf eingelöst werden können. 

Dazu erklärt die Göttinger Stadträtin Petra Broistedt: „Jede Hürde, die wir beseitigen, um Kindern den Zugang zu Bildung erleichtern, ist willkommen. Denn welche Bildungschancen Kinder in Deutschland haben, hängt hier wie nirgends sonst in der EU vom Elternhaus ab. Ich möchte, dass alle Kinder, unabhängig vom Einkommen oder Status der Eltern, einen bestmöglichen Zugang zu Bildungsangeboten haben, dass sie auch am gemeinsamen Mittagessen, Klassenfahrten oder dem Sportverein teilnehmen können. Die Bildungskarte ist dafür ein gutes und einfaches Instrument. Ich wünsche mir, dass rege Gebrauch davon gemacht wird.“

Auch Kreisrat Marcel Riethig vom Landkreis Göttingen begrüßt die Zusammenarbeit: „Mit der Bildungskarte machen wir es leichter, Bildungs- und Teilhabeangebote für Kinder und Jugendliche außerhalb der Schule zu finden und zu nutzen. Behörden kooperieren über Stadt- und Landkreisgrenzen hinweg, um bürokratische Hürden zu verkleinern und den Kindern den Zugang zu Leistungen zu erleichtern. So wollen wir weiterkommen bei der Chancengleichheit.“ 

Mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung haben Northeims Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, Göttingens Kreisrat Marcel Riethig und Göttingens Stadträtin Petra Broistedt jetzt die Rahmenvereinbarungen für die Einführung einer gemeinsamen Karte festgelegt. 

Die Bildungskarte soll zum Beginn des Schuljahres 2021/2022 eingeführt werden. Im Vorfeld wird das Vorhaben von der Zentralen Submissionsstelle des Landkreises Göttingen öffentlich ausgeschrieben. Neben einmaligen Bereitstellungskosten von etwa 10.000 Euro fallen zusätzlich jährliche Kosten von rund 39.000 Euro an. Alle Kosten werden unter den beteiligten Kommunen nach einem festgelegten Schlüssel aufgeteilt. Auch bei den Verwaltungen wird durch die Einführung der Bildungskarte eine deutliche Reduzierung des administrativen Aufwands erwartet.

Foto: Landkreis

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