Northeim (lpd). Die neu aus dem Ausland ankommenden oder schutzsuchenden Menschen zu integrieren sowie weitere Integrationsbedarfe von schon länger hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund zu erfahren, ist auch für den Landkreis Northeim eine wichtige Aufgabe. Damit dies gelingen kann, erarbeitet der Fachbereich 23 – Migration und Integration derzeit ein Integrationskonzept.

„Die Herkunft eines Menschen darf nicht nachteilig sein für seinen schulischen, beruflichen oder sozialen Erfolg. Vielmehr sind es die persönlichen Fähigkeiten und Ressourcen, die seinen Platz in der Gesellschaft ausmachen“, erklärt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. 

Damit dies dauerhaft im Landkreis Northeim gelingen kann, ist als Grundlage für das Integrationskonzept zunächst ein Leitbild entstanden. Das besteht aus vier wesentlichen Punkten: Teilhabe, Wertschätzung, Identität und Beteiligung.

Teilhabe fängt mit Grundbedürfnissen wie dem Recht auf Bildung, einer angemessenen Arbeitsstelle und dem Wohnort an, hört dort aber noch lange nicht auf. Eine Grundlage dafür, sich an einem Ort heimisch und mit Nachbarn und Kommune vertraut zu fühlen, ist die uneingeschränkte Teilnahme an gesellschaftlichen Lebenswelten. 

Statt einem Nebeneinander soll ein Miteinander von einheimischen und zugewanderten Menschen entstehen. Ein wesentlicher Faktor dafür ist die gegenseitige Wertschätzung, die sowohl die Grundlage für einen auf Augenhöhe stattfindenden Austausch bildet als auch den gesellschaftlichen Mehrwert. 

Daraus erwächst für zugewanderte und für einheimische Menschen eine Identität, die von Toleranz, Zugehörigkeit und Weltoffenheit geprägt ist. Als Grundlage für ein gemeinsames Wertemuster gilt stets die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. 

Das Integrationskonzept soll daher mehr sein als nur ein Blatt Papier. Durch die Beteiligung relevanter Akteure bei der Feststellung von Bedarfen und der Formulierung von Zielvorgaben möchte der Landkreis die Möglichkeiten dafür schaffen, durch feste Verantwortlichkeiten die Verwirklichung von Integrationszielen zu erreichen.

Um eine größtmögliche Akzeptanz in der Bevölkerung und bei den Betroffenen selbst zu erreichen, beginnt die Erstellung des Integrationskonzeptes zunächst mit einer Beteiligung in Form einer Onlinebefragung. Teilnehmen können Menschen, die im Landkreis Northeim wohnen und entweder einen Migrationshintergrund haben oder mit Migranten arbeiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie dies ehrenamtlich oder beruflich tun. 

Den Fragebogen gibt es auf Deutsch, Englisch und in leichter Sprache. Die Teilnahme ist vom 11. – 31. Januar online möglich unter www.landkreis-northeim.de/integrationskonzept. Darüber hinaus kann der Fragebogen auch bei Simone Förster (Tel. 05551/708435, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) oder Hanna Bludau (Tel. 05551/708323, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) in Papierform angefordert werden.

Ein externer Partner soll außerdem damit beauftragt werden, das Team der Kreisverwaltung mit seiner Expertise zu unterstützen und mit einem unvoreingenommen Blick von außen, bestehende Strukturen zu bewerten. Das Integrationskonzept soll im Herbst 2021 vorgestellt und im Kreistag verabschiedet werden. Ziel des Konzeptes ist es, Prozesse anzustoßen, Hürden zu erkennen und abzubauen, Chancen der Integration sichtbar zu machen und verbindliche Integrationsziele zu definieren.