Northeim (lpd). Im Rahmen des europäischen Mobilitätsprojektes MOVE (steht für: Mobility Opportunities Valuable to Everybody, DE: „Wertvolle Mobilitätsangebote für jedermann“) gibt es ab sofort ein E-CarSharing-Angebot. Das Pilotvorhaben heißt „MOPINO“ (MOVE-PIlot-NOrtheim). Kooperations- und Projektpartner sind die Stadt Northeim, die Stadtwerke Northeim (SWN), der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) und die Georg-August-Universität Göttingen. Das Sharing-System wird zunächst von Januar 2021 bis Februar 2022 im Stadtgebiet Northeim mit dem Anbieter Regio.Mobil Deutschland GmbH umgesetzt.
Sowohl der lokalen Bevölkerung als auch den Gästen der Stadt Northeim steht ab sofort jeweils ein Elektrofahrzeug an den vorhandenen Ladestationen am Medenheimer Platz und am Rathaus in Northeim zur Verfügung. Für die Carsharing-Fahrzeuge ist an den genannten Standorten ein Stellplatz reserviert – das entsprechende Aufladen erfolgt jeweils über den Ladepunkt links an der Ladestation“, erläutert Thorsten Buschjost, Leiter Technik bei den Stadtwerken Northeim. Geladen werden die Fahrzeuge wie an allen SWN-Ladestationen in Northeim üblich mit 100 % Ökostrom, wobei die Kosten für den Ladestrom im „Mietpreis“ der Regio.Mobil Deutschland inbegriffen sind. Zum Freischalten der Ladevorgänge wird die im Fahrzeug hinterlegte SWN-Ladekarte benutzt.
In Kürze soll eine weitere Ladestation mit einem weiteren Fahrzeug am Bahnhof in Betrieb genommen werden.
„Ich freue mich, dass wir mit diesem Angebot nicht nur einen weiteren Service für die Bürger*innen und Gäste von Northeim anbieten können sondern auch einen großen Beitrag zum Klimaschutz liefern“, so Bürgermeister Simon Hartmann.
Die Fahrzeuge können jederzeit über das Internet oder über die App gebucht werden. Wer das Angebot nutzen möchte, muss sich online registrieren und erhält danach einen RFID-Chip. Der Registrierungsprozess wird während der Pandemie bewusst digital direkt durch den Sharing-Anbieter Regio.Mobil Deutschland GmbH per Videokonferenztechnik bzw. Fotos abgewickelt. Dieser Prozess dauert im Standard aufgrund des Postversandes der RFID-Chips drei bis vier Tage bevor die Fahrzeuge gebucht werden können.
Bei den Fahrzeugen handelt es sich um das Model Renault Zoe, welches je nach Nutzung (Fahrstil, Beladung, Außentemperatur, Strecke) über eine elektrische Reichweite von etwa 200 bis 300 Kilometer verfügt. Damit sind die kompakten Wagen sowohl für die Stadt als auch für längere Fahrten geeignet. Nach der Nutzung wird das Fahrzeug zum Laden wieder an die Ladestation angeschlossen, an der es abgeholt wurde, damit es für den nächsten Einsatz bereit steht. „Ich bin sehr stolz auf unser innovatives Pilotprojekt. Hiermit leisten wir einen weiteren Beitrag zur Schonung unseres Klimas und unterstützen gleichzeitig die Mobilitätswende für unseren ländlich geprägten Raum“, so Landrätin Klinkert-Kittel.
Die Vorteile für die Nutzer*innen des neuen Angebotes liegen auf der Hand: Die Fahrzeuge fahren elektrisch, schonen die Umwelt und bieten eine moderne Mobilität. Die Verfügbarkeit von CarSharing-Fahrzeugen für Privatfahrten ermöglicht es, das eigene Zweit- oder Drittfahrzeug abzuschaffen und so Kosten einzusparen, denn beim CarSharing zahlt man nur für die tatsächlich genutzte Zeit und tatsächlich gefahrene Kilometer. Darüber hinaus entfallen für die Nutzer*innen die üblichen Fahrzeugaufwände, wie Anschaffung, Kosten für Versicherung, Inspektion, TÜV, Wartung, Tanken, Reparaturen und Reinigung.
Indem versucht wird, das bestehende ÖPNV-Angebot mit den neuen Sharing-Optionen zu verknüpfen, sollen flexible Möglichkeiten der Fortbewegung ermöglicht multimodale Wegeketten erleichtert werden und eine Attraktivitätssteigerung des Lebensraums erreicht werden. „Mit dem neuen e-Carsharing-Angebot MOPINO erfährt nicht nur der ÖPNV eine Aufwertung, sondern der Umweltverbund in seiner Gesamtheit“, so Michael Frömming, Verbandsgeschäftsführer des ZVSN, „Vom Verkehrs- zum Mobilitätsdienstleister. Dieses erweiterte Aufgabenspektrum des ZVSN setzen wir mit MOPINO in einem weiteren Schritt konkret um.“
Ablauf des E-CarSharing-Prozesses (Kurzbeschreibung):
- Einmalige Online Registrierung aufhttps://regiomobil.azowo.com
- Telefonische Beantragung eines RFID-Chips unter: 06695 8329970. Eine Abholung an einer Ausgabestelle ist aktuell aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht möglich. Zusendung des RFID-Chips zum Öffnen und Schließen der Fahrzeuge. Chip muss auf Führerschein geklebt werden und dies per Foto oder Video/ Videochat nachgewiesen werden.
III. Fahrzeugbuchung über https://regiomobil.azowo.com oder über die App Azowo-Mobility Sharing für einen bestimmten Zeitraum.
- Fahrzeug am gebuchten Termin am gebuchten Standort mittels RFID-Chip am Führerschein öffnen, Ladekabel entfernen und losfahren.
- Während der Fahrt kann das Fahrzeug mit dem RFID-Chip beliebig oft geöffnet und geschlossen werden. Der Schlüssel wird nur zum Motorstart verwendet.
- Zum Ende der gebuchten Zeit Fahrzeug wieder am Ausgangsort parken und das Ladekabel anschließen. Den Schlüssel in das Handschuhfach legen, Fahrzeug mit RFID-Chip schließen und 5 Sekunden auf Lesegerät auflegen um die Buchung zu beenden.
VII. Die Abrechnung mit Zeit- und Kilometerkomponenten erfolgt am Monatsende per Bankeinzug oder Überweisung.
Eine genauere Beschreibung gibt es auf https://www.landkreis-northeim.de/mopino
Mit Übersendung des Chips wird auch ein ausführliches Handbuch zur Nutzung zur Verfügung gestellt.
Preise für den Renault Zoe (Der Endpreis setzt sich zusammen aus Zeit- und Kilometerpreis inkl. Kraftstoff/Strom, Mehrwertsteuer und Versicherung. Der Wochenpreis entspricht fünf Tagespreisen zzgl. Kilometern)
Km-Preis bis 100 km = 0,26 €
Km-Preis ab 101. Km = 0,17 €
Std.-Preis regulär = 2,20 €
Std.-Preis 22:00 bis 7:00 Uhr = 1,10 €
Tagespreis = 24,20 €
Weitere Details und Infos zu Vielfahrer-Rabatten, Selbstbeteiligung im Schadensfall und Gebühren gibt es auf der Webseite der Regio.Mobil Deutschland GmbH unter: https://www.regio-mobil-deutschland.de/preise
Foto: lpd