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Freitag, 27. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (red). Bei der Naturbeobachtung werden meist insbesondere Vögel und Insekten wahrgenommen. Dagegen halten sich die Säugetiere eher ein wenig bedeckt. Anstatt wie die Vögel laut zu singen, bewegen sie sich leise durch die Vegetation, manche sind sehr klein oder sie sind nur nachts aktiv. Weil sich ihnen in den Leinepoldern zwischen Einbeck und Northeim gute Lebensbedingungen bieten, gibt es dort eine ganze Reihe unterschiedlicher Säuger. Die Tiere bleiben in dem Naturschutzgebiet vom Menschen unbehelligt, sofern sich dieser an das geltende Wegegebot hält und seine mitgebrachten Vierbeiner immer angeleint nur in seiner unmittelbaren Nähe laufen lässt. Von den Wegen aus gelingen oft schöne Beobachtungen.

Langbeinige Schönheiten

In den Leinepoldern sind Rehe die am häufigsten beobachtete Säugetierart. Nur die Männchen, Böcke genannt, tragen ein Gehörn, das durchschnittlich nur etwa 15 bis 20 cm lang ist. „Rehe haben auf ihrer Nasenschleimhaut über 300 Millionen Riechzellen. Sie können Menschen aus einer Entfernung von 300 bis 400 m riechen“, erklärt Thomas Spieker von den Naturscouts Leinetal e. V. Steht der Wind aber so, dass er den Geruch des Menschen nicht zu den Rehen trägt, können sie uns hingegen nicht wittern. Beim Reh sind die Augen seitlich am Kopf angeordnet, was eine gute Übersicht verschafft. Auf bewegte Objekte reagieren die Tiere in aller Regel sofort, wohingegen sie Unbewegliches nur schlecht wahrnehmen können. „Wer zufällig ein Reh in der Nähe stehen hat und es gern intensiv beobachten möchte, sollte sich deshalb am besten nicht bewegen“, rät Spieker.

Rote wilde Hunde

Dass der Rotfuchs zur Familie der Hunde gehört, ist vielen Menschen nicht bewusst. Wenn Füchse bellen, klingt das nach einem sehr heiseren Hund. Jedoch verhalten sich Füchse vor allem tagsüber meist ruhig. Manchmal kann man sie dabei sehen, wie sie durch die Wiesen der Leinepolder streifen und nach Beute suchen. Sie sind Allesfresser und ernähren sich unter anderem von kleinen Säugern wie Mäusen, aber auch von Regenwürmern und Aas. „Immer wieder erleben wir Naturscouts es auf unseren geführten Spaziergängen, dass manche Naturbeobachter plötzlich einen durchdringenden ‚Raubtiergeruch‘ wahrnehmen. Sie riechen Füchse, die in der Umgebung eine Markierung gesetzt haben oder deren Bau sich im näheren Umkreis befindet“, erklärt Spieker.

Hoppeln und flitzen

Die beste Zeit, um in den Leinepoldern Feldhasen zu beobachten, sind Spätwinter und Frühling, wenn die Tiere nach den kalten Monaten um das andere Geschlecht buhlen. Im Sommer können sie sich hingegen gut im hohen Gras verstecken. Ausgesprochen faszinierende Tiere sind die ebenfalls im Gebiet heimischen Steinmarder. Ihr langgestreckter, schlanker Körper ist bestens dazu geeignet, sich durch schmale Durchgänge zu schieben. Auf ihren kurzen Beinen können die kleinen Raubtiere erstaunlich schnell laufen. Weil Steinmarder vor allem nachts aktiv sind, gelingen Beobachtungen am Tage nur selten. Darüber hinaus sind die aus dem Siedlungsraum bekannte Igel in dem Naturschutzgebiet beheimatet. Im Sommerhalbjahr durchstreifen sie nachts die Wiesen, um dort das reichhaltige Insekten- und Regenwurm-Nahrungsangebot voll auszuschöpfen. In der Dämmerung kann man sie oft sehen und ihr Schnaufen hören. Eine echte Ausnahmeerscheinung in der Region ist die in Deutschland selten gewordenen Wildkatze. Sie wurde im Dezember 2015 von einem Naturscout im Schutzgebiet gesehen. In den umliegenden Wäldern des Solling und im Elfaß lebt sie bereits dauerhaft.

Kraftvolle „Gärtner“

„Wenn eine Wildschweinrotte den Boden durchwühlt hat, sieht es aus, als hätte dort ein übereifriger Gärtner alles kräftig umgegraben“, so Thomas Spieker. Diese Tiere sind Allesfresser und graben unter anderem Wurzeln, Regenwürmer oder Käferlarven aus. An den durchwühlten Stellen halten sich im Herbst und Winter gerne graue Gänse sowie Kraniche auf. Wildschweine nutzen feuchte, schlammige Bereiche gern zum Suhlen. Sie bedecken ihren Körper dabei mit Schlamm, der sie vor allem an warmen Sommertagen abkühlt und außerdem im Fell sitzende Parasiten einschließt.

Neubürger aus Übersee

„Immer wieder werden Waschbär-Sichtungen auf naturgucker.de gemeldet oder uns Naturscouts wird davon erzählt“, so Spieker. Die aus Nordamerika stammenden Tiere halten sich meist in der Nähe von Wasser auf, also zum Beispiel an der Geschiebesperre. Die hier freilebenden Waschbären gehen auf Tiere zurück, die vom Menschen gewissermaßen eingeschleppt wurden. Es sollen im Jahr 1934 Waschbären im Bereich des Edersees ausgesetzt worden sein, die sich in freier Natur vermehren konnten. Viele Naturschützer und Jäger sehen die Ausbreitung der Waschbären, die geschickte Raubtiere sind, als kritisch an. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass die einstige Kormorankolonie am Großen Kiessee von den Vögeln wegen der Raubzüge der Waschbären aufgegeben worden ist. Diese räuberischen Säuger sind bereits in Kormorannestern beobachtet worden. Wie es sich mit den Waschbären in den Leinepoldern im Detail verhält, wäre deshalb interessant zu wissen. „Wer bei Spaziergängen eines dieser Tiere sieht, kann es entweder auf naturgucker.de melden oder uns Naturscouts informieren“, bittet Spieker.

Mehr Informationen über die Natur in den Leinepoldern gibt es im Internet unter www.naturerlebnis-leinepolder.de. Bei Google Play gibt es die Android-Version der kostenlosen Gebietsführer-App “Naturerlebnis Leinepolder”. Sowohl öffentliche als auch von Gruppen zu buchende Führungen bietet der Naturscouts Leinetal e.V. an, er ist unter www.naturscoutsleinetal.de im Web zu finden. Informationen darüber, welche Vogel- und Säugetierarten in den Leinepoldern bereits beobachtet wurden, liefert www.naturgucker.de, das gemeinnützige Netzwerk für Tier-, Pflanzen- und Pilzbeobachtungen weltweit und strategischer Partner des NABU. Über 32.000 Aktive sind engagiert, 7,8 Millionen Beobachtungen und über 900.000 Naturbilder wurden hier bislang veröffentlicht.

Foto: Peter Reus

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