Northeim (red). Staffelübergabe im Waldhaus des Jugendrotkreuzes mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen - Jugendrotkreuz Einbeck gibt Fackel an den DRK-Ortsverein Hillerse weiter.
Die Einbecker Jugendrotkreuzgruppe übergab am Abend des Pfingstsonntags die Fackel auf dem Weg nach Solferino an die Ehrenamtlichen des DRK-Ortsvereins Hillerse. Nach dem Prinzip eines Staffellaufs wandert seit dem 8. Mai – dem Weltrotkreuztag – eine Ölfackel durch die Region des DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim e.V. Seit rund 30 Jahren gibt es alljährlich diese Aktion, die am 24. Juni – an dem Tag fand im Jahr 1859 die schreckliche Schlacht von Solferino statt, welche Henry Dunant zur Gründung der weltweiten Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung veranlasste – im norditalienischen Solferino mit einem Fackelzug endet.
Wenngleich der Fackelzug in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht stattfinden kann, so wandert dennoch die Fackel, als Licht der Hoffnung, unter Wahrung der Sicherheitsbedingungen, als sichtbares Zeichen des schier grenzenloses Engagements des Roten Kreuzes durch Deutschland, Österreich und Italien. Nun macht die besondere Fackel Station im Herzen des DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim e.V. und ist seit den Abendstunden unweit von Northeim in Hillerse.
Am Dienstagnachmittag wird die Fackel weiter wandern und an den DRK-Ortsverein Göttingen übergeben werden. Nach Bad Gandersheim und Einbeck ist Hillerse die dritte Station der Rotkreuz-Fackel im Landkreis Northeim. „Die dritte Etappe symbolisiert das Engagement des DRK in der Inklusion und in der Kinder- und Jugendarbeit“, erklärt Jan Störmer vom Jugendrotkreuz Einbeck. Und Kerstin Ellieroth, Vorsitzende vom DRK-Ortsverein Hillerse ergänzt: „Für alle Menschen, die sich dem Roten Kreuz verbunden fühlen, sind der 8. Mai und der 24. Juni besondere Tage. Am 8. Mai wird alljährlich der Weltrotkreuztag begangen, im Gedenken an den Gründer des Roten Kreuzes – Henry Dunant – der am 8. Mai 1828 in Genf geboren wurde. Am 24. Juni wiederum findet alljährlich im norditalienischen Solferino ein großer Fackelumzug statt, zum Gedenken an die Schlacht von Solferino vom 24. Juni 1859, die Dunant nicht nur zu einer humanitären Hilfsaktion für die verwundeten Soldaten, sondern später auch zur Gründung der Rotkreuz-Bewegung animierte. Die Fackel-Aktion, die in der Art einer Staffelübergabe abläuft, gibt es seit 1992.“
Damit ist ein weiterer Meilenstein geschafft und die Fackel im Herzen Südniedersachsens angekommen. Noch bis Mittwoch wird die Flamme verschiedene Stationen in der Region passieren und durch die Hände zahlreicher engagierter Rotkreuzler gehen, bevor sie an das Rote Kreuz in Hessen weitergereicht wird. Das Licht wird zudem Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern passieren, bis das Österreichische Rote Kreuz und schlussendlich das Italienische Rote Kreuz die Fackel übernehmen werden und sie zum Ziel in Solferino (Norditalien) tragen.
Pandemiebedingt fand der Staffellauf 2020 nicht statt - umso wichtiger ist das Signal für 2021 für die zahlreichen Haupt- und Ehrenamtlichen des Deutschen Roten Kreuzes. „Die Fackel symbolisiert den Re-Start nach der Pandemie und ist ein Lichtblick“, so Prof. Dr. Carsten Hufenbach, Präsident des DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim e.V. Dabei stehe das Licht auch dafür, gemeinsam selbst schwere Krisen durchzustehen, betont Hufenbach weiter. „Das Rote Kreuz hat auch bei uns in der Region in der Corona-Pandemie bewiesen, was Humanität und Zusammenhalt bedeuten. Die enge Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt konnte nicht nur in stationären Impfzentren oder mobilen Impfteams als große Stärke des Roten Kreuzes unter Beweis gestellt werden“, ergänzt DRK-Präsident Hufenbach. „Vor allem in der Pandemie auch lokal mit Kräften aus der Region Göttingen-Northeim zu helfen, ist Ausdruck für das regionale Engagement und die Tatkraft des DRK“, fügt Prof. Dr. Carsten Hufenbach hinzu.
Die Fackel, die auf dem Weg in das norditalienische Solferino ist, gastiert erstmals in Südniedersachsen. „Auf dem Gebiet unseres Kreisverbandes ist die Fackel in den nahezu 30 Jahren, in der es die Aktion bereits gibt, noch nie gewesen. Daher ist das für uns als Rotes Kreuz schon eine Besonderheit“, fasst Prof. Dr. Carsten Hufenbach zusammen. Insgesamt macht die Fackel nur viermal in Niedersachsen Station – in Melle, in Hannover, in Goslar/Bad Harzburg und in der Großregion Göttingen-Northeim. Hufenbach: „Unsere Ortsvereine haben sich größere und kleinere Aktionen anl. der Fackelübergabe ausgedacht. Auf der Etappe durch den DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim werden angesichts der Fackelübergaben symbolisch die Themen Haupt- und Ehrenamt, Inklusion, Kinderbetreuung, Jugendarbeit sowie Generationenvielfalt als Bestandteile der Arbeit des Roten Kreuzes aufgegriffen.“
Foto: DRK