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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Heike Scholz (v.l.n.r.), Jana Scholz und Reiner Meier haben viel miteinander zu lachen

EInbeck-Brunsen (red).  Jana Scholz ist 35 Jahre. Die junge Frau sitzt im Rollstuhl – schon ihr ganzes Leben lang. Gemeinsam mit ihrer Mutter Heike Scholz und ihrem Stiefvater Reiner Meier lebt Jana Scholz in Brunsen zwischen Freden und Einbeck. Die Corona-Pandemie brachte der Familie zahlreiche zusätzliche Einschränkungen, Jana Scholz hat seither nur noch sehr wenig Kontakt zur Außenwelt. „Ich bin mit kleinen Dingen zufrieden“, sagt sie.

Lächelnd sitzt Jana Scholz in ihrem Rollstuhl, als ihre Mutter Heike sagt: „Jana gibt uns so viel zurück. Wenn sie morgens aufwacht und lacht, das entschädigt für alles.“ Und Heike Scholz ergänzt, dass Jana an Tagen, an denen sie gut gelaunt sei, eine Alleinunterhalterin ist. „Ich bin sehr nah mit Jana verbunden“, so Heike Scholz – und damit meint sie nicht nur die räumliche Nähe, sondern auch die emotionale Beziehung zu ihrer Tochter. „Es ist pures Glück, dass wir als Familie so zusammen sind. Wenn das Umfeld passt, kann man trotz mancher Widrigkeiten viel miteinander erreichen“, bringt es Mutter Heike auf den Punkt. Auch zu ihrem Stiefvater Reiner Meier hat Jana Scholz einen besonders herzlichen Kontakt aufgebaut. Jana nennt Reiner Meier liebevoll „Pipa“. Gemeinsam hat die Familie viel Spaß zusammen. „Glück ist eine Sache des Anspruchs“, fügt Meier hinzu. 

Heike Scholz hatte im März vor 35 Jahren Zwillinge entbunden. Nach einer Todgeburt fünf Jahre zuvor hatte sich die werdende Mutter so sehr auf ihre Kinder gefreut. Einen Tag nach der Entbindung der Zwillinge verstarb ihr Sohn, Zwillingsschwester Jana kämpfte um ihr Leben. Die Zwillinge waren zehn Wochen zu früh auf die Welt gekommen, Jana wog bei ihrer Geburt nur 1400 g und war 41 cm groß. Ärzte diagnostizierten Entwicklungsverzögerungen. Erst Monate später sagte eine Krankengymnastin zu Heike Scholz, dass sie glaube, Jana habe eine Behinderung. Offenbar war es während der Geburt zu Sauerstoffmangel gekommen. „Eine Behinderung war kein Weltuntergang für mich, ich wusste ich wachse da rein“, erinnert sich Heike Scholz an ihre Gedanken.

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Veränderungen haben Jana Scholz anfangs viel Angst gemacht. Ein bedrängendes Gefühl machte sich breit. Hinzu kam, dass es der 35-jährigen Frau aufgrund ihrer Behinderungen schwerfällt, stundenlang einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. „Wir müssen heute mit Corona leben und haben uns daran gewöhnt“, sagt Jana Scholz. Ein normales Alltagsleben wie vor der Pandemie ist jedoch bei der Familie noch längst nicht wieder eingekehrt. Noch immer kann Jana Scholz nicht ganze Tage in ihrer angestammten Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten, weil sie keine acht bis neun Stunden am Stück den Mund-Nasen-Schutz tragen kann. Stundenweise Probetage sind nun der nächste Schritt.

Auch die Gruppenangebote des Familienentlastenden Dienstes (FeD) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Einbeck finden noch nicht wieder in komplettem Umfang statt. Mehrmals pro Woche hatte Jana Scholz bis Anfang 2020 an diversen Gruppentreffen anderer Menschen mit Behinderung teilgenommen. „Wir haben viel zusammen unternommen und Ausflüge miteinander gemacht, gemeinsam gekocht, Minigolf gespielt oder zusammen Waffeln gebacken“, zählt Jana Scholz auf. Aber auch Ferienfreizeiten oder Wochenendfahrten nutzte Jana Scholz vor der Pandemie, um über den FeD des DRK-Kreisverbandes Göttingen-Northeim e.V. mit Gleichgesinnten unterwegs zu sein.

„Das Rote Kreuz in Einbeck ist für mich wie eine Familie“, ergänzt Jana Scholz. Und ihre Mutter Heike sagt, dass der FeD des DRK für ihre Tochter die einzige Chance sei, auch mal raus zu kommen. „Der Familienentlastende Dienst mit seinen Angeboten ist so ein Stück Freiheit für Jana gewesen. Wir hoffen, dass wir bald wieder das volle Angebot nutzen können“, berichtet Heike Scholz. „Zur Entlastung von Familien, in denen Menschen mit Behinderung leben, bieten wir eine Fülle an Einzel- und Gruppenangeboten an. Dies stärkt gleichermaßen die Menschen mit Behinderungen und ihre Familien“, erörtert Heilpädagogin Anke Fürsten, die beim DRK-Kreisverband Göttingen-Northeim e.V. den FeD leitet. Abstands- und Sicherheitsregeln sowie rechtliche Vorgaben brachten jedoch einen Teil der Angebotsformen teilweise oder komplett zum Erliegen. Nach den Sommerferien solle, wenn die Inzidenzen dann günstig sind, das Komplettangebot endlich wieder möglich sein.

Foto: DRK Göttingen-Northeim

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