Einbeck/Northeim (red). Was aus einer Idee im kleinen Kreis doch werden kann. Eigentlich wollte man sich „nur“ an der Sammelaktion in Göttingen beteiligen, dachten ein paar Kartons mehr können wir ja mitnehmen zur dortigen Sammelstelle. Als Kirchengemeinden habe man sich dann per Aufruf in den sozialen Netzwerken auf den Weg gemacht. Bereits nach ein paar Stunden war klar: Das können die Organisatoren auf keinen Fall alles nach Göttingen bekommen. Bis an die Decken sammelten sich die Spenden bald.
"Kurzerhand nahm das Pastorenehepaar Knötig Kontakt zum DRK Northeim auf. Das DGH in Edesheim, das gerade wegen Sanierungsarbeiten leer steht, durften wir als Lager nutzen. Bereits einen Tag nach Aufruf war klar, dass wir unsere Spenden auf einem anderen Weg in die Katastrophengebiete bringen müssen", so die Organisatoren weiter.
Auf Anfrage stellte die Fahrschule Düring aus Kalefeld seinen Fahrschul-LKW mit Hänger zur Verfügung, der aufgrund des Fahrschulbetriebes aber erst knapp eine Woche nach der Sammelaktion beladen werden konnte. Ein ehrenamtlicher Fahrer konnte über das DRK Northeim gewonnen werden, die Versicherung des Transportes konnte ebenfalls schnell und unkompliziert mit der VGH Kalefeld geklärt werden.
Zwischenzeitlich nahm die Sammelaktion in den genannten Gemeinden unglaubliche Ausmaße an. Weitere Möglichkeiten zum Transport mussten her. Durch einen weiteren Kontakt zu HKL Baumaschinen in Northeim konnte man sich mit einigen Kartons und Säcken an dem Transport in Northeim beteiligen – gemeinsam mit der Aktion in Hollenstedt.
Am Freitag, dem 23. Juli, war es dann endlich soweit. Das Beladen des LKWs in Edesheim konnte gegen 21 Uhr beginnen. Die Kirchenvorstände der Gemeinden, die Feuerwehren Vogelbeck und Hohnstedt, das DRK Northeim sowie viele, viele weitere freiwillige Helfer haben es geschafft in etwas mehr als einer Stunde den LKW zu beladen.
Zwischenzeitlich hatte man noch Zweifel, dass wirklich alles mitkommen würde. Aber er hat geklappt. Mit dem Schließen der Türen des LKW fiel von allen an der Organisation beteiligen eine riesige Last vom Herzen. Hier kam die Mini-Andacht von Pastor Julian Knötig mit Gebet und Segen für den Transport im Kerzenschein gerade richtig.
Noch in der Nacht wurden die Spenden zum Wabe e. V. an die Diakoniestation in Stolberg/Rheinland gefahren. Neben Maximilian Tappe als Fahrer waren Paula Mönkemeyer sowie Lea Kamphenkel dabei. Vor Ort wurden sie mit einem Frühstück sowie vielen, vielen freiwilligen Helfern begrüßt bevor es an das Ausladen der Spenden ging. Als alles in der Halle verstaut war, bekamen die drei vom Vorstand des Wabe e. V. mit einem Rundgang in der Innenstadt einen Eindruck, was das Hochwasser angerichtet hatte. Allen war klar, dass auch unsere noch so großen Spenden nur ein kleiner Teil der Hilfe sein werden. So brach Maximilian Tappe einen Tag nach Rückkehr in Northeim schon gleich wieder nach Ahrweiler auf, um vor Ort mit anzupacken. Hut ab und Danke!
"Wir, die Kirchenvorstände mit dem Pastorenehepaar Knötig und das DRK Northeim sind überwältigt von dieser Aktion. So viele Aktionen innerhalb unserer Sammelaktion haben sich gefunden, manch bewegende Geschichte hat uns erreicht. Umso dankbarer sind wir für Ihre und Eure Spenden, Ihr und Euer Anpacken und Ihr und Euer Dasein"; so die Organisatoren zum Abschluss.
Der Dank geht an:
- Alle Spender – ohne Spenden keine Aktion
- Alle helfenden Hände – gerufen oder spontan
- DRK Northeim – für ALLES: Organisation, Packen, Sortieren, Umpacken, Fahren, Aufräumen
- Fahrschule Düring, Kalefeld – für LKW und Hänger
- VGH Versicherung, Kalefeld – für die Übernahme der Versicherung
- Henkel Bedachungen, Moringen – für drei gespendete Stromaggregate
- Heimert Druck, Einbeck – für Transportfahrten, Kartons und Verpackungsmaterial
- Fruchtmarkt Armin Behrens, Vogelbeck – für Transportfahrten und Getränkespenden
- DGH Edesheim, besonders dem Vorstand und Melanie Gebel – für das Zwischenlager
- Firma Kunde, Eggershof und Hofgut v. Plate für den Transport - Den vielen Privatleuten, die Autos/Hänger/Trekker zur Verfügung stellten - Den Feuerwehren der Orte Vogelbeck und Hohnstedt – für das Anpacken beim Beladen
- Der Feuerwehr Langenholtensen - für die Hilfe beim Verladen
- Den Spendern einer WhatsApp Flohmarktgruppe - für 400 € Hygieneartikel - KiK, Einbeck
- für den großzügigen Rabatt für Decken und Handtücher
- Jugendausschuss des Einbecker Sportvereins – für die Spende vom „Tag der Bewegung“ für die Benzinkosten des LKW
- Die Kuchenbäcker, Brötchenschmierer und Kaffeekocher – für das leibliche Wohl hier besonders an Andrea Schäftlein als gute Seele vor Ort
- Manfred Opitz jun. Für die Transportorganisation und Durchführung zu HKL
- HKL Baumaschinen, Northeim – für die Container und weitere LKW Beschaffung
- Spedition TKN, Holzminden und Spedition Keese, Lüthorst – für die LKW Fahrten über HKL nach Neuenahr
Foto: Sabrina Grams-Lilienthal