Salzderhelden (red). In diesen Tag sind, wie in jedem Spätsommer, große Schwärme von Staren zu sehen und vor allem zu hören. Am Abend, kurz vor Sonnenuntergang, suchen die geselligen Vögel in großer Zahl ihre Nachtquartiere auf. Insbesondere in Gärten, Baumgruppen, Parks und Schilfgebieten machen sie lautstark ihre Anwesenheit deutlich.
Ihr Gesang, soweit man ihn so bezeichnen will, besteht aus glucksendem, pfeifendem und rasselndem Schwatzen, in das Imitationen von Stadtgeräuschen und andere Vogelstimmen eingeflochten werden.
In ihrem Schlafbaum gibt es erst bei fortgeschrittener Dunkelheit Ruhe. Kurz nach dem Sonnenaufgang fliegen die schwarzen Vögel auf und gehen auf Insektenjagd. Sie fressen auch Beeren und Obst besonders gern, sodass im Sommer oft Obstplantagen durch Netze vor ihnen gesicherten werden. Früher sind die bei uns heimischen Stare in der kalten Jahreszeit grundsätzlich in den Mittelmeerraum geflogen, um dort Futter zu finden. Mittlerweile bleibt ein Teil hier. Dazu kommen Artgenossen aus Skandinavien, die bei uns die Wintermonate verbringen.
Auch wenn es aktuell nicht so erscheinen mag: die Stare werden weniger. Derzeit wird der Bestand in Deutschland auf drei Millionen Brutpaare geschätzt. Noch vor 15 Jahren waren es fünf Millionen Brutpaare. Der Rückgang der Insekten macht auch diesen Vögeln zu schaffen.
Ihr Flug in großen Schwärmen ist faszinierend zu beobachten. In manchen Gegenden sind ihre atemberaubenden Flugmanöver in der Abenddämmerung zu bewundern. Durch das enge Fliegen im Schwarm machen sie es Greifvögeln schwer, Beute zu machen. Die Stare umringen förmlich die Angreifer und verwirren sie dadurch. Dabei ist es erstaunlich, dass auch plötzliche Richtungsänderungen von allen Vögeln sofort mitgemacht werden und es nicht zu Zusammenstößen mit Artengenossen kommt. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Stare in diesen Schwarmflügen gleichzeitig das Flugverhalten von bis zu sieben Nachbarn registrieren und sofort reagieren können.
Auch im Leinetal sind die Stare derzeit in großer Zahl zu sehen und zu hören. Das EU-Vogelschutzgebiet zwischen Salzderhelden und Northeim bieten ihnen gute Übernachtungsmöglichkeiten und Futterquellen.
Foto: U. Hupe, Fotoclub Göttingen