Einbeck (red). Endlich: Nach langem Warten erhielten am Donnerstag, 30. September dreizehn Museen aus Niedersachsen und Bremen ihre Museumsgütesiegel. Überreicht wurden die Qualitätsauszeichnungen durch Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, Dr. Johannes Janssen, Stiftungsdirektor Niedersächsische Sparkassenstiftung und Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen e. V. Das in den Herrenhäuser Gärten gelegene Arne Jacobsen Foyer bot dafür den passenden Veranstaltungsort.
Seit 2006 können sich Museen aus Niedersachsen und Bremen jedes Jahr um das Museumsgütesiegel bewerben. Die Auszeichnung bescheinigt ihnen eine hohe Qualität, Innovation und Besucherorientierung. Die Standards des Deutschen Museumsbundes werden in den ausgezeichneten Museen in vorbildlicher Weise umgesetzt. „Das Museumsgütesiegelverfahren hat allen Mitarbeitern ermöglicht, sich intensiv und strukturiert mit den grundsätzlichen Aufgaben des Museums zu befassen und das eigene Haus besser kennenzulernen. Gleichzeitig hat das Erarbeiten der verschiedenen Konzepte einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, unsere vielfältigen Aufgaben besser zu strukturieren und zu priorisieren. Dabei ist es angenehm, dass es nicht um absoluten Perfektionismus, sondern um die realistische Einschätzung der eigenen Situation geht“, so Melanie Mehring, Museumsleiterin des Museums im Schloss Bad Pyrmont, eine der erfolgreichen Absolventinnen.
„Die Auszeichnung mit dem Museumsgütesiegel 2021 bis 2027 hat durch die Corona-bedingte Situation in den vergangenen Monaten für die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Museen eine ganz besondere Bedeutung. Sie symbolisiert zugleich eine Art Neuanfang und ist die passende Begleitung für den Wiedereinstieg in ein umfassendes kulturelles Leben, das mein Haus auf vielfältige Weise unterstützt“, so Minister Björn Thümler.
„Das Museumsgütesiegel ist ein wertvolles Instrument, um die Arbeit und Qualität der Museen in Niedersachsen zu unterstützen. Deshalb ist die Niedersächsische Sparkassenstiftung von Anfang an Partnerin und Förderin dieser Auszeichnung. Jedes Museum, das das 15-monatige Verfahren durchläuft, bekommt die Möglichkeit, sich umfangreich weiterzubilden und seine Arbeit nachhaltig weiterzuentwickeln“, so Dr. Johannes Janssen, Direktor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.
Bereits Anfang des Jahres ist die vom Verband bestellte sechsköpfige, unabhängige Expertenkommission nach Prüfung aller eingereichten Unterlagen zu dem Ergebnis gekommen, allen Bewerbern des Jahrgangs 2020 das Gütesiegel zu verleihen. Corona-bedingt musste die Übergabeveranstaltung dann jedoch vom Frühjahr auf den Herbst verschoben werden.
„Trotz der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie war es möglich, das Verfahren weitestgehend planmäßig durchzuführen. Dass es den Museen gelang, trotz vieler Probleme und Beeinträchtigungen im Museumsbetrieb qualitativ hochwertige und überzeugende Bewerbungen vorzulegen, verdient besondere Hochachtung“, so Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender des Museumsverbandes. „Der Nachweis der Qualität der Häuser ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtiger denn je.“
Das Museumsgütesiegel wurde erstmals verliehen an:
- Museum Bückeburg für Stadtgeschichte und Schaumburg-Lippische Landesgeschichte
- Buxtehude-Museum für Regionalgeschichte und Kunst
- SPEICHER Einbeck
- Küstenmuseum Juist
- Wilhelm Busch Land Wiedensahl.
Ihr bereits einmal verliehenes Gütesiegel erneuern konnten:
- Moor- und Fehnmuseum Elisabethfehn
- Kunststätte Bossard in Jesteburg
- Museum des Landes Hadeln in Otterndorf
- Heimatmuseum Scheeßel
- Deutsche Erdölmuseum Wietze
- Winser Museumshof in Winsen (Aller).
Zwei Museen erhielten das Gütesiegel erstmalig nach bisher vorläufigen Zertifizierungen:
- Museum im Schloss Bad Pyrmont
- Deutsche Luftschiff- und Marinefliegermuseum Nordholz – AERONAUTICUM
Foto: Janko Woltersmann