Northeim (lpd). Am 25. September ist die neue Notruf-App „nora“ in der Einsatzleitstelle Northeim in Betrieb gegangen. Die Einführung der Notruf-App bietet erstmals die Möglichkeit, Notrufe an die Leitstellen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei auch über eine weitgehend barrierefreie App abzusetzen.
Besonders hilfreich ist nora für Menschen mit Hör- und Sprachbehinderung. Die App ist so aufgebaut, dass man auch mit geringen Sprachkenntnissen und ganz ohne zu sprechen einen Notruf mit den wichtigsten Informationen absetzten kann. Zusätzlich können die betroffenen Personen direkt via Chat-Funktion mit der Einsatzleitstelle in Kontakt treten.
„Bisher standen hör- und sprachbehinderten Menschen nur ein Notruf-Fax und ein Gebärdendolmetscherdienst zur Verfügung oder sie waren auf die Unterstützung von anderen Personen angewiesen“, berichtet Maik Swiridow, stellvertretender Leiter der Einsatzleitstelle Northeim. Mit der Notruf-App nora besteht nun die zusätzliche Möglichkeit selbständig und ohne fremde Hilfe einen Notruf abzusetzen und somit schneller Hilfe in Not zu bekommen.
Bei Auslösung eines Notrufes über „nora“ erfolgt zunächst die Ermittlung des Notfallortes, bevor über eine kurze und einfach gehaltene Abfrage festgestellt wird, welche Hilfe benötigt wird. Nach dem Absenden des Notrufes kann die Hilfe suchende Person über den Chat mit der Leitstelle weitere Details klären und wichtige Hinweise erhalten. „Insbesondere die Standortbestimmung über die App bietet einen großen Vorteil. Damit kann der Notfallort sogar dann bestimmt werden, wenn die Personen selbst nicht wissen, wo sie sich befinden“, so Maik Swiridow.
Ein Notruf über die App wird mit der gleichen Priorität und Sensibilität behandelt, wie ein eingehender Notruf über die Nummer 110 oder 112. Um auch den Einsatzkräften eine noch schnellere und einfachere Bearbeitung zu ermöglichen, soll in Zukunft eine Schnittstelle geschaffen werden, welche eine vollständige Integration in die Technik der Einsatzleitstelle ermöglicht.
„Ich bin sehr froh, dass wir mit der App „nora“ nun auch Hör- und Sprachbehinderten Menschen einen gleichwertigen Zugang zu den Notrufdiensten anbieten können“, erklärt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.
Die App-Notrufe werden - je nach Standort - bundesweit in fast 300 Leitstellen angenommen. Hierdurch wird sichergestellt, dass Hilfesuchende sofort und passgenau die richtige Hilfe bekommen können. Aufgrund der hohen Nachfrage der Notruf-App, finden derzeit Arbeiten an der Infrastruktur statt. Dadurch ist es aktuell nur möglich die App über die Seite www.nora-notruf.de zu beantragen. In Kürze kann die App „nora“ wieder in den Stores von Apple und Google kostenfrei heruntergeladen werden und nach einer kurzen Registrierung sofort eingesetzt werden.
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