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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Lüthorst (red). Am Samstag stand in Lüthorst die Ordination des neuen Pastors Martin Kratochwill an. Als ich mich vorbereitete, um darüber zu schreiben, kam mir ziemlich bald in den Sinn: Das Gesicht und der Name kommen dir irgendwoher bekannt vor. Doch wie das oft so ist, zunächst konnte ich diesen Eindruck nicht präzisieren.

Martin Kratochwill ist in Alfeld an der Leine aufgewachsen, hat in Göttingen studiert, hat sein Vikariat in Stade gemacht, kehrt jetzt mit seiner Frau und seiner Tochter in die Heimat zurück.

Dann endlich klingelte es bei mir. Allerdings nicht, weil ich ihn auf seinem Weg zum Pastor für Lüthorst und Sievershausen schon einmal begegnet bin, sondern viel früher.

Vor ziemlich genau zehn Jahren, um genau zu sein. Und auch nicht im kirchlichen Umfeld, sondern auf einem Rockkonzert im Haus der Jugend in Osterode. Dort stand er als Sänger seiner damaligen Band „5ft high & rising“ auf der Bühne, ich davor, um über den Wettbewerb, bei dem es um einen Auftritt beim Rockharz-Festival ging, zu berichten.

Zehn Jahre später nun sah ich Martin Kratochwill wieder, wie er begleitet unter anderem vom Kirchenvorstand und Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder in die Lüthorster Kirche einzog, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.

 „Wir freuen uns sehr“, sprach die Regionalbischöfin aus, was in Amelsen, Avendshausen, Deitersen, Hunnesrück/Erichsburg, Lüthorst, Portenhagen, Rengershausen und Vardeilsen wohl viele dachten. Ein junger Theologe, der sich bewusst für eine ländliche Gemeinde entschieden hat und auch bleiben will.

Zudem lobte Dr. Ruck-Schröder seine positive Ausstrahlung, sie habe festgestellt, dass die Stimmung immer gut sei, wenn Martin Kratochwill im Raum ist. Ja, das stimmte damals beim Bandwettbewerb und ja, das stimmte auch jetzt beim Gottesdienst.

Einen Grund für gute Stimmung unter Christen lieferte sie auch, nämlich mit seinem Ordinationsspruch „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“ (Galater 5,1).

Der Beruf des Pastors ist frei, führte die Regionalbischöfin aus, denn auch, wenn viele Strukturen innerhalb der Kirche schon lange bestehen, so gibt es viel Raum, um Neues zu gestalten, sich auszuprobieren und vielleicht auch Fehler zu machen. Junge Pastorinnen und Pastoren sollen für eine Kirche des Aufbruchs stehen, also Kirche und das Leben in der Gemeinde auch immer wieder den Menschen, die auf sie bauen, anpassen.

Wer alles zu diesen Menschen zählt, zeigte sich nach dem offiziellen Teil bei vielen Grußworten, die vom Kirchenvorstandsvorsitzenden Peter Zarske moderiert wurden. Es kamen Vertreter aus der Politik, aus den einzelnen Orten, aus verschiedenen Vereinen zu Wort, von denen wiederum viele betonten, dass auch sie noch nicht so lange in ihrem jeweiligen Amt sind und sich daher besonders auf frischen Wind freuen.

Pastor Dr. Jens Gillner als stellvertretender Superintendent griff auf, dass Martin Kratochwill sich selbst als „Teamspieler“ bezeichnet und genau das gerade für die Entwicklung der Kirche und des Kirchenkreises wichtig sei. Außerdem dankte er Pastorin Dr. Wiebke Köhler für die Vakanzvertretung sowie dem Kirchenvorstand, der auch diese zur Teamarbeit machte.

Anschließend wurde noch ins Pfarrhaus eingeladen, wo auch ich die Chance ergriff, noch ein paar Worte mit Pastor Martin Kratochwill zu wechseln. Zuerst einmal überreichte ich ihm das Foto von damals, was ihn sichtlich amüsierte. Er verriet dann, dass er sich immer schon für viele verschiedene Dinge interessiert hat, die Musik damals natürlich, später bewarb er sich dann für Studienplätze in Sozialwissenschaften, BWL und eben auch Theologie. Heute ist er froh, dass er sich letztlich für die Theologie entschieden hat, denn er möchte unbedingt einen engen Kontakt zu den Menschen und mit ihnen Kirche und Gemeinde gestalten.

Foto: Christian Dolle

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