Northeim (lpd). Im Landkreis Northeim ist der erste bestätigte Fall von Affenpocken aufgetreten. Es ist gleichzeitig der erste bestätigte Fall in Niedersachsen. Zuletzt sind bereits einige Affenpockenfälle aus anderen Bundesländer gemeldet worden. Bei der erkrankten Person handelt es sich um einen Reiserückkehrer aus Spanien mit einer überschaubaren Anzahl an Kontaktpersonen.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Northeim hat umgehend reagiert und Schutzmaßnahmen für die betroffene Person ergriffen. Es wurde eine Quarantäne gemäß der geltenden RKI-Vorgaben ausgesprochen, außerdem wird eine Kontaktpersonennachverfolgung im direkten Umfeld durchgeführt.
Das Affenpockenvirus ist normalerweise überwiegend in West- und Zentralafrika endemisch. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist vor allem bei engem Kontakt möglich, also durch Hautkontakt oder Kontakt mit Körperflüssigkeiten von infizierten Tieren oder Menschen. Aber auch auf Textilien können sich die Viren recht lange halten, so dass ein gemeinsamer Gebrauch von Textilien z.B. von Handtüchern, oder Schlafen in einem Bett zu Übertragungen führen kann. Obwohl „Corona“ und „Affenpocken“ sich in vielfacher Hinsicht unterscheiden, so helfen doch die durch die Coronapandemie bekannten Hygienemaßnahmen (z.B. Hautkontakt meiden und Maske tragen) auch sehr gut gegen eine Übertragung von Affenpocken.
Die derzeit in Europa und auch in Deutschland nachgewiesene westafrikanische Variante des Affenpockenvirus führt in der Regel nur zu einem relativ leichten Krankheitsverlauf, allerdings können unter Umständen auch schwerere Komplikationen auftreten.
Bei einer Infektion wird von einer Zeit von sieben bis 21 Tagen zwischen Kontakt und Ausbruch der Krankheit ausgegangen. Zu den ersten Symptomen gehören Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Kurz darauf entwickeln sich kleinere Hautveränderungen und Wunden an der Mundschleimhaut. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es zu weiteren Hautveränderungen, die sich von fleckigen Rötungen zu Knötchen, Bläschen und Krusten entwickeln.
Der Fachbereich Gesundheitsdienste weist darauf hin, dass sich beim Verdacht auf Erkrankung an Affenpocken grundsätzlich zunächst telefonisch an die eigene Hausarztpraxis gewendet werden sollte. Über die E-Mailadresse