Kreiensen (red). Die Welt verändert sich rasend schnell und stellt große Herausforderungen an die nachkommende Generation. Herausforderungen, die sich nur mit viel Engagement, einem umfangreichen Wissen und Kreativität lösen lassen. Um die Kinder in der Schule bestmöglich auf die Aufgaben vorzubereiten, die das Leben in Zukunft an sie stellen wird, hat sich die HRS Kreiensen dem Netzwerk Zukunftsschule angeschlossen und vor den Sommerferien mit großem Erfolg neue Unterrichtsformen erprobt. Die Klasse 5b hatte mit ihrer Klassenlehrerin Frau Siska die Gelegenheit, an den letzten fünf Freitagen des Schuljahres nach dem FREI DAY Konzept zu arbeiten.
Die Kinder hatten sich zu Beginn Gedanken gemacht, wie sie die Lebensumwelt für sich selbst, für ihre Familie, für die Schule, die Gemeinde, ihr Land und die Welt verbessern können. Nach dieser ersten Ideensammlung haben sie sich in Kleingruppen zusammengefunden, um an ihren Herzensprojekten zu arbeiten. Auf diesem Wege entstanden fünf Projekte, die von den Kindern mit viel Spaß und großem Interesse umgesetzt worden. Jede Kleingruppe gab sich einen tollen Gruppennamen, so entstanden „Die Naturfreaks“, die sich in der näheren Umgebung für Müllbeseitigung einsetzen, „Die Rauchmelder“, die auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam machen wollen, besonders auf die Folgen für Kinder, „Die Knochenbrecher“, denen es am Herzen liegt mehr Menschen für das Fahrrad zu begeistern, „Frieden und Umweltschutz“ die für die Ukraine Kissen, Taschen und Dinkelkissen nähen und den Erlös spenden und schließlich die „Die Hasen und Fuchsgruppe“ denen der Tierschutz besonders wichtig war. Letztere, die sich aus Elin Lange(11J.), Marie Gorisek(11J.) und Shanaja Lee Leuschen(11J.) zusammensetzte, stellten gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin Frau Eckermann in der Schulküche Waffeln und andere Leckereien her, die sie in der großen Pause an ihre Mitschüler und Mitschülerinnen verkauften. Nebenbei trugen sie viele Informationen zum Tierschutz zusammen und gaben diese an ihre Mitschüler und Mitschülerinnen weiter. Das eingenommene Geld spendeten sie anschließend dem regionalen Tierheim in Northeim.
Ein besonderes Highlight war die persönliche Spendenübergabe in Northeim. Die Tierheimleiterin, Frau Schwarz, führte die Kinder persönlich durch die Einrichtung und erklärte ihnen viel über die täglichen Arbeitsabläufe eines Tierheimes, den Beruf der Tierpflegerin und über die Bedürfnisse der Tiere. „Das war mit Abstand der schönste Schultag im Jahr!“, fanden Elin L. (11 Jahre) und Marie G. (11 Jahre) am Ende dieses Schultages und waren begeistert von den vielen tollen Tieren und dem großen Engagement der Tierheimmitarbeiter.
Und auch in den anderen Kleingruppen wurde fleißig gearbeitet. Die Kinder der Gruppen „Die Naturfreaks“ und „Frieden und Umweltschutz“ nahmen unter Anleitung der Biologin Frau Dr. Gansen Wasserproben aus der Leine und untersuchten diese im Chemieraum. Lena Koch (11J.) , Jalina Wallbrecht (11J.) und Lenja Nitschke (11J.) erkundeten die Pflanzen- und Tierwelt am Fluss und lernten auf diesem Wege viel über die heimische Flora und Fauna, die sie schützen möchten. Bei diesem Angebot ließen sich die anderen Gruppen nicht lange bitten und bald fand sich die ganze 5b am Ufer der Leine ein, um mit Feuereifer zu forschen und Müll zu sammeln. Selbst in den Pausenzeiten sammelten sie den Müll rund um das Schulgelände ein, den unachtsame Spaziergänger an den Wegrändern weggeworfen hatten.
„Frieden und Umweltschutz“ nähte unter anderem Taschen und Getreidekissen, die sie später verkaufen wollen, um den Erlös für einen guten Zweck spenden zu können. Dafür mussten einige erst den Umgang mit der Nähmaschine lernen. Matteo Ahrens (12J.) und Hoda Aljeez (12J.) sind schon richtige Könner und konnten ihr Wissen an David Schudrowitz (11J.) weitergeben. „Es geht jetzt schon ganz gut!“, meinte David nach den ersten erfolgreichen Versuchen.
„Die Knochenbrecher“ wollen einen Imagefilm drehen, der für das Fahrradfahren wirbt. Dafür haben sie sich prominente Unterstützung von Profiradsportler Florian Schütte gesichert und bereits ein Storyboard erstellt. Perspektivisch wünschen sich Finn Anthes (11J.), Abdulghani Ahlshikhasanaa(12J.) und Jan Dähn (11J.) eine Fahrradreparaturwerkstatt – AG in der Schule und möglichst genug Fahrräder, um spontan Fahrradausflüge mit der Klasse zu machen.
„Die Rauchmelder“ klären über die Nachteile des Rauchens aus Kindersicht auf und arbeiten an einem Erklärfilm. Eine Bitte haben die drei Gesundheitsaktivisten Jonas Bruns (11J.), Fabio de Jesus Sousa (11J.) und Milan Steinhof (11J.) schon jetzt: „Wenn Erwachsene an der Haltestelle rauchen und sich dann neben uns in den Bus setzen, ist das voll eklig. Das stinkt aus den Klamotten. Bitte woanders hinsetzen“, meint die Gruppe, „und am besten aufhören zu rauchen.“
Die Ergebnisse aller Gruppen werden Anfang des nächsten Schuljahrs in der Aula der HRS-Kreiensen präsentiert.
Foto: HRS