Seesen (red). Erstmals gibt es in der Asklepios Klinik Schildautal Seesen jetzt zusätzlich eine eigene, spezielle pflegerische Visite. Dabei überprüfen allein die Fach-Pflegekräfte bisherige Pflegemaßnahmen, beispielsweise die Unterstützung bei der Körperpflege des Patienten, die Hilfestellung bei seiner Nahrungsaufnahme oder seiner Bewegungs-Förderung im Bett. Konkret untersuchen sie aus pflegerischer Sicht auch, ob der Patient etwa an Schmerzen leidet, wie sein Appetit ist, ob seine Haut gesund ist oder wie seine kommunikativen Fähigkeiten sind, also, ob er Gesprächen folgen kann. Zudem geht es bei der Pflegevisite darum, die volldigitale Dokumentation in einem ausführlichen und detaillierten Bericht unter dem Aspekt der ganzheitlichen Krankenbeobachtung festzuhalten. Bisher erfolgte die pflegerische Begleitung allein im Rahmen der täglichen ärztlichen Visite, an der die Pflegekräfte mit teilnahmen.
Bereits im Mai dieses Jahres wurde der Grundstein für das Projekt von der Pflegedienstleitung gelegt, die Idee entwickelt. Einzelne Pflegevisiten erfolgten dann bereits. Mittlerweile wurden einzelne Module des Projektes weiter verfeinert, ergänzt, sodass die Pflegevisite als ständige Institution nun dauerhaft auf den Weg gebracht werden konnte. „Ziel der Pflegevisite ist es, die Pflegequalität weiter zu verbessern, indem wir unseren Pflegeprozess kritisch überprüfen und gegebenenfalls den Pflegeaufwand den tatsächlichen Bedürfnissen des Patienten anpassen“, sagt Pflegedirektor Reiner Noelle. Überdies soll durch die Pflegevisite die Sicherheit für Patient:innen, Personal und Angehörige weiter gesteigert werden. Die regelmäßige Pflegevisite gilt als das wichtigste Instrument im Qualitätsmanagement der professionellen Pflege.
Weitere Vorteile: Die Pflegevisite erkennt und zeigt sofort auf, wie wirkungsvoll die Pflege durchgeführt wird. Noelle erläutert: „Sie ist einfach in der Durchführung, mit einem wirkungsvollen und nachhaltigen Ergebnis.“ Und weiter: „Unsere Patient:innen profitieren von pflegediagnostischen Erkenntnissen und erfahren, wie kompetent ihre Pflegekräfte arbeiten. Die Patient:innen sind dankbar, dass sich Pflegekräfte individuell mit ihren pflegerischen Bedürfnissen auseinandersetzen.“
Die Pflegevisite startete bisher auf zwei Stationen der Klinik und wird nach und nach auf alle Pflegestationen im Haus ausgeweitet. Pflegedirektor Noelle: „Wir haben mit den schwer erkrankten Patient:innen begonnen, die unsere größte Fürsorge bedürfen, weil sie in der Pflege besonders aufwendig sind.“ In der Asklepios Klinik Schildautal Seesen erfolgen bereits seit einiger Zeit sämtliche Dokumentationen in der Patientenakte volldigital. Mit Hilfe digitaler Visitenwagen können schon während der Pflegevisite somit Informationen und Aufgaben dokumentiert, angemeldet und bewertet werden. Früher war die handschriftlich ausgeführte Pflegedokumentation umständlich und zeitintensiv, um eine effektivere Visite zu ermöglichen.
Foto: Asklepios