Northeim (lpd). Rund 35 Ukrainer*innen haben Mitte Juli an einem Fortbildungsseminar zum Thema „Unternehmensgründung in Deutschland“ teilgenommen. Die Teilnehmenden haben dabei grundlegende Informationen insbesondere zu Formen der Gründung, Buchhaltung, Finanzamtformularen, Gehaltsabrechnungen, Gewinnermittlung und Einkommensteuer erhalten. Referentin des Seminars, das in den Räumen des Kreishauses stattgefunden hat, war die seit 20 Jahren im Landkreis Northeim lebende und aus der Ukraine stammenden Yuliya Hehn. Das Seminar wurde von den Teilnehmenden sehr gut angenommen.
Die Organisation der Veranstaltung ist durch die Koordinierungsstelle „Every.Body“ im Landkreis Northeim erfolgt. Die Koordinierungsstelle befindet sich aktuell im Aufbau und hat zum Ziel, ukrainische Kriegsflüchtlinge in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren. Das Projekt wurde bislang durch den Europäischen Sozialfonds kofinanziert und wird sich in der zweiten Jahreshälfte auch für andere Migrant*innengruppen öffnen.
Die Koordinierungsstelle Every.Body im Landkreis Northeim hat in den vergangenen Wochen eine nicht-repräsentative, freiwillige Befragung von Ukrainer*innen im Kreisgebiet durchgeführt. Teilgenommen haben 75 Personen im Alter zwischen 24 und 68 Jahren. Demnach können sich von den befragten Personen rund 35 Prozent vorstellen, sich in Deutschland beruflich selbstständig zu machen. Eine berufliche Selbstständigkeit konnten die Befragten sich insbesondere als Tagesmutter, im Gastronomiebereich, in der Handy- bzw. Computerreparatur, als Elektriker*in/Elektroniker*in, Architekt*in, im Garten- und Landschaftsbau und im Bereich der Unternehmenssicherheit vorstellen.