Dassel (red). Mit verjüngtem Personal pflegt das Niedersächsische Forstamt Dassel die Wälder im Landkreis Northeim. Seit Anfang des Jahres betreut Försterin Katharina Rekowski das Revier Lüthorst. Die aus Schorborn stammende, 33- jährige Forstfrau ist mit der Sollingheimat vertraut. „Ein Revier vor der Haustür war schon immer mein Traum. Dass er sich so schnell erfüllt, war eine große Überraschung für mich“, gesteht die Revierleiterin. Für den neuen Job in den Niedersächsischen Landesforsten sei sie gerne vom bisherigen Arbeitgeber HessenForst gewechselt. Nun will sie im vertrauten Boden ihre Wurzel schlagen und das übernommene Elternhaus als beruflichen Mittelpunkt einrichten.
Einundzwanzig Betreuungswälder gehören zum 1500 Hektar großen Revier Lüthorst
Ihr Hauptaugenmerk gilt künftig einundzwanzig Betreuungswäldern, die überwiegend im Landkreis Northeim liegen. Das rund 1500 Hektar große Revier sei keine Einheit, nicht aus einem Guss, beschreibt Katharina Rekowski ihren neuen Arbeitsplatz. So unterschiedlich die Wälder sind, sind auch die Standorte verschieden und die Eigentumsverhältnisse. „Die überwiegende Waldfläche gehört Forstgenossenschaften. Stadtwälder von Dassel, Uslar, Stadtoldendorf und Eschershausen sowie einige Kirchenforste betreue ich ebenfalls. Das weitläufige und verstreut liegende Revier erstreckt sich von Andershausen bei Kuventhal über Markoldendorf und Dassel und reicht nahe an Northeim heran. Auch im Nachbar-Landkreis Holzminden bin ich unterwegs, um die Waldbesitzer zu beraten und die Waldpflege zu organisieren“, zählt die Forstfrau einige Besonderheiten auf.
Fichtenloser Muschelkalk und gemischte Wälder über Buntsandstein
Jeder Waldbesitzer sei anders und wolle unterschiedliche Beratung und Betreuung. Manche nähmen viel Geld in die Hand und pflanzten möglichst jede Lücke im Wald zu. Andere würden lieber abwarten, ließen kleine Schadflächen offen und beobachteten, was die Natur an Baumarten hervorbrächte. So umschreibt sie ihre vielfältige Arbeit mit den Eigentümern. Dazu ist der Wald verschiedenartig und die Bodenverhältnisse wechselhaft. „Auf den Muschelkalkböden wachsen kaum noch Fichtenwälder. Hier haben Trockenheit und Borkenkäfer ganze Arbeit geleistet. Stattdessen kümmere ich mich jetzt um die verbliebenen Buchen- und Edellaubholzwälder und geringere Flächenanteile mit wärmeliebenden Eichenwäldern“, so Försterin Rekowski.
Manche Forstgenossen wollen auf geschädigten Flächen wieder Nadelholz auf Buntsandstein-Standorten begründen. Statt zu Fichten rät Rekowski dann eher zu Lärchen oder Douglasien. Diese Baumarten gelten als klimaresillienter und könnten längerer Trockenphasen im Sommer besser überstehen, als die flachwurzelnde Fichte, begründet die Betreuungsförsterin, die schon in ihrer Ausbildungszeit zur Forstwirtin im Forstamt Neuhaus praktische Erfahrung sammeln konnte. Jetzt hofft sie, möglichst viel von ihrem theoretischen und praktischen Wissen in den Wald tragen zu dürfen. Immer in treuer Begleitung ihrer beiden Teckelhunde.
Das Niedersächsische Forstamt Dassel ist eines von 24 Forstämtern in den Niedersächsischen Landesforsten. Es bewirtschaftet eine Gesamtfläche von rund 21.000 Hektar mit 14 Revieren. Seine Wälder reichen von Schönhagen im Westen bis Greene im Osten. Von Lenne im Norden erstreckt es sich bis Hardegsen im Süden. Die Niedersächsischen Landesforsten nutzen in diesem Gebiet pro Jahr rund 140.000 Kubikmeter Holz nachhaltig.
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