Dassel (red). Toni Lach von den Niedersächsischen Landesforsten gehört zu den besten Nachwuchsforstwirtinnen der Bundesrepublik. Die 23-Jährige setzte sich beim Finale des Berufswettbewerbs der Deutschen Landjugend 2025 gegen starke Konkurrenz durch. Fast 10.000 junge Menschen waren seit Februar bundesweit auf Schul-, Kreis- und Landesebene gestartet. Die 77 besten Teilnehmenden aus Haus- und Landwirtschaft, Forst- und Tierwirtschaft trafen sich im Juni auf Haus Düsse in Bad Sassendorf (NRW) zum Bundesentscheid.
Borkenkäfer, Klimawandel und Holz
Im Wettbewerb traf Theorie auf Praxis: Toni Lach aus Sievershausen bei Dassel bereitete in der theoretischen Prüfung eine fiktive 10. Klasse auf eine Pflanzaktion vor – mit dem Schwerpunkt Wiederbewaldung in Zeiten des Klimawandels. In der Berufstheorie ging es unter anderem um Fichtenwälder nach Borkenkäferbefall. Im praktischen Teil musste Lach den Umgang mit der Motorsäge unter Beweis stellen: Für das zielgenaue Fällen eines Baumes gab es eine Minute Zeit, für das stammebene Entasten 40 Sekunden. Zudem pflanzte sie Bäume in Reihe, bestimmte Holzarten, Schäden und Pflanzen – und baute innerhalb einer Stunde einen Fledermauskasten.
Toni Lach hielt dem kritischen Blick der Prüfenden stand und sammelte am Ende 62,2 Punkte. Das bedeutete Platz 5 unter den 23 besten Auszubildenden der Forstwirtschaft in Deutschland – ein starkes Ergebnis, das zeigt, dass Toni die Forstwirtschaft der Zukunft aktiv mitgestalten will. „In den fast fünf Monaten seit Beginn des Wettbewerbs habe ich viele Erfahrungen gesammelt, die mich persönlich weiterbringen“, sagt Toni rückblickend.
Als beste niedersächsische Teilnehmerin ging es ihr nicht nur ums Gewinnen, sondern auch um den Blick über den Tellerrand: „Das hat mir nicht nur neues Wissen und Selbstbewusstsein gebracht, sondern auch ein Netzwerk, mit dem sich berufliche Herausforderungen künftig besser meistern lassen.“
Schon in ihrer früheren Tischlerausbildung habe sie interessiert, woher das Holz stammt, das sie verarbeitet. In Kombination mit ihrem Interesse für Ökologie sei so die Entscheidung für den Forstberuf gefallen. „Ich sehe mich langfristig im Wald – und als Forstwirtin arbeiten“, sagt Toni überzeugt. Mit dem erfolgreichen Abschneiden beim Wettbewerb ist sie diesem Ziel ein großes Stück nähergekommen.
Respekt, Verantwortung und Hoffnung
Unter dem Motto „Grüne Berufe sind voller Leben: Zukunft gestalten – Talente entfalten“ hat Toni Lach bewiesen, dass junge Forst-Auszubildende bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Das galt für alle Teilnehmenden des Finales. Gemeinsam zeigten sie, wie vielseitig, anspruchsvoll und modern die Grünen Berufe sind.
„Das Leistungsniveau beim Bundesentscheid war beeindruckend. Aber was mich noch mehr berührt hat, war der Respekt, den die jungen Menschen einander entgegengebracht haben“, sagte Theresa Schmidt, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). „Das stimmt hoffnungsfroh – der Wettbewerb hat deutlich gemacht, welches Potenzial in der jungen Generation steckt: für die Grünen Berufe, für unser Land, für unsere Zukunft.“
Der Berufswettbewerb lenkt seit über 70 Jahren den Blick der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und das Leben im ländlichen Raum. Er wird vom BDL und dem Deutschen Bauernverband (DBV) gemeinsam mit ihren Landesverbänden veranstaltet und zählt zu den größten grünen Fort- und Weiterbildungsprojekten Europas. Gefördert wird er vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank.
Weitere Informationen und Bilder zum Wettbewerb gibt es unter: www.landjugend.de
Foto: BWB