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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (red). Im November setzte sich die positive Entwicklung der letzten Monate auf dem Arbeitsmarkt in Südniedersachsen weiter fort. Im zurückliegenden Monat sank die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Göttingen gegenüber dem Vormonat um 293 (-2,4%) auf 12.089. Deutlicher als der Vergleich zum Oktober zeigt der Blick auf den Vorjahresmonat, dass die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 deutlich an Fahrt gewonnen hat.

Denn im November 2020 waren noch 14.096 Menschen bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern arbeitslos gemeldet. Binnen Jahresfrist sank die Zahl um 2.007 bzw. 14,2%. Der Vergleich mit dem Novemberwert 2019 zeigt, dass die aktuelle Zahl der Arbeitslosen den Vor-Corona-Wert fast wieder erreicht hat. Der Unterschied zwischen November 2019 und November 2021 beträgt rund ein Prozent.

Ebenfalls positiv entwickelt sich weiterhin die Nachfrage nach Arbeitskräften. Im November wurden der Agentur für Arbeit 1.367 neue Stellenangebote aus Wirtschaft und Verwaltung gemeldet. Das waren 289 mehr als im Oktober (+26,8%) und 39 weniger als im Vorjahresmonat (-2,8%). Bemerkenswert ist der erneute Höchstwert für den Bestand an offenen Stellen: 6.132 Arbeitsstellen waren im zurückliegenden Monat zu besetzen, 106 (1,8%) mehr als im Oktober und 1.917 (45,5%) mehr als vor Jahresfrist.

Klaudia Silbermann, Chefin der Agentur für Arbeit Göttingen, nimmt den anstehenden Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember zum Anlass, die Situation von Menschen mit Handicap auf dem Arbeitsmarkt näher zu beleuchten: „Ein steigender Stellenbestand und sinkende Arbeitslosenzahlen sind Indikatoren dafür, dass die Besetzungsprozesse auf dem Arbeitsmarkt zunehmend schwieriger werden. Von den guten Chancen auf eine neue Beschäftigung profitieren dennoch nicht alle Gruppen am Arbeitsmarkt in gleicher Weise. Nach wie vor ist es für viele Menschen mit Behinderung schwierig, einen neuen Arbeitsplatz zu finden.

Zum Teil ist Stellensuche aufwändiger, da neben dem fachlichen Profil oftmals auch das Arbeitsumfeld und die –bedingungen passen müssen. Menschen mit Handicap bringen vielfältige Qualifikationen mit und warten darauf, ihre Fähigkeiten, ihre Motivation und ihr Leistungsvermögen im Arbeitsalltag zu beweisen.“

Bei der Suche nach passgenauen Arbeitsplätzen und zur Vorbereitung und Begleitung neuer Beschäftigungsverhältnisse arbeitet das auf Rehabilitanden- und Schwerbehinderte spezialisierte Team der Agentur für Arbeit Göttingen auch mit Externen zusammen. Trotz der aktuell hohen Nachfrage nach Arbeitskräften, trotz der Bemühungen und Unterstützungsangebote, die es für Menschen mit Handicap wie für Arbeitgeber gibt, sei noch viel zu tun, so Silbermann. Aktuell sind 748 schwerbehinderte Menschen bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern der Region arbeitslos gemeldet.

Damit blieb die Zahl gegenüber dem Vorjahresmonat konstant (-3), doch der Vergleich mit dem November-Wert 2019 weist einen Anstieg um 16,2% auf, während die Zahl der Arbeitslosen insgesamt aktuell lediglich ein Prozent über dem Vergleichswert von 2019 liegt. Gerade ältere Arbeitsuchende mit Handicap haben es schwer, wieder ins Berufsleben zurückzukehren. Knapp 60 Prozent der schwerbehinderten Arbeitslosen sind älter als 50, rund 43 Prozent älter als 55 Jahre.

Da die wenigsten Behinderungen bereits von Geburt an bestehen, sondern meist im Laufe eines Lebens durch Unfall oder Krankheit erworben werden, steigt die Zahl der Menschen mit Handicap mit zunehmendem Lebensalter. Silbermann wirbt dafür, den Blick stärker auf die Potenziale und weniger auf die Defizite von Menschen mit Behinderung zu richten. Es lohne sich auch dann über Lösungen nachzudenken, wenn Bewerberin oder Bewerber und Stelle auf den ersten Blick nicht optimal zusammenzupassten. Allzu oft werde stattdessen auf die Hemmnisse fokussiert, die einer Einstellung entgegenstünden. Für Betriebe, die Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap bereitstellen, gibt es vielfältige Unterstützungsangebote, angefangen von Hilfen für die technische Ausstattung oder Umrüstung eines Arbeitsplatzes, bis hin zum Eingliederungszuschuss während der Einarbeitungszeit. Die RehaSpezialisten im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit stehen Arbeitgebern gerne zur Verfügung und sind telefonisch unter der Rufnummer 0551/520-330 zu erreichen.

Konjunkturelle Kurzarbeit

Nachdem die Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit im Rahmen des zweiten coronabedingten Lockdowns wieder angestiegen war, sind die Zahlen inzwischen wieder rückläufig. Allerdings stehen aufgrund der besonderen Abrechnungsmodalitäten in diesem Bereich Zahlen für die Inanspruchnahme von Kurzarbeit erst mit sechs Monaten Zeitverzug zur Verfügung. Endgültige Werte liegen mittlerweile für Mai vor. In diesem Monat haben im Agenturbezirk Göttingen 1.551 Betriebe von konjunktureller Kurzarbeit Gebrauch gemacht. Von dieser beschäftigungssichernden Förderung profitierten 11.952 Beschäftigte. Aufgrund der aktuellen Entwicklung ist wieder ein steigender Beratungsbedarf bezüglich der Antragstellung auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld festzustellen.

Entwicklung in den Landkreisen des Arbeitsagenturbezirkes Göttingen

Die positive Entwicklung der Arbeitslosigkeit hält in den beiden zum Agenturbezirk Göttingen zählenden Landkreisen Northeim und Göttingen weiter an. Im Landkreis Northeim sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 89 bzw. 2,6% und gegenüber dem Vorjahresmonat um 449 bzw. 11,8%. Dementsprechend waren im vergangenen Monat insgesamt 3.348 Arbeitslose bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,8% 0,1 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert. Vor Jahresfrist betrug die Arbeitslosenquote im Landkreis Northeim 5,4%.

Im Landkreis Göttingen liegt die aktuelle Arbeitslosenquote bei 5,1%. Gegenüber Oktober sank sie um 0,1 und gegenüber dem Vorjahrsmonat um 0,9 Prozentpunkte. Insgesamt waren hier im zurückliegenden Monat 8.741 Menschen arbeitslos, 204 bzw. 2,3% weniger als im Oktober. Gegenüber November 2020 sank die Zahl um 1.558 bzw. 15,1%

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