Einbeck (red). Nach vier zähen Verhandlungen und einem kraftvollen Warnstreik einigten sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und die Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände e.V. auf einen neuen Entgelttarifvertrag für die niedersächsischen Brauereien: Alle in Vollzeit beschäftigten Arbeitnehmer*innen erhalten ab Juli 2022 dauerhaft 110 Euro brutto mehr sowie eine Einmalzahlung von 150 Euro und eine Erholungsbeihilfe von 156 Euro netto.
Die Tarifparteien haben aufgrund der schwierigen Lage sowohl für die Betriebe als auch für die Beschäftigten lange und hart gerungen, eine angemessene Lösung im Tarifkonflikt zu finden. Am 2. Juni wurden die betroffenen Brauereien bestreikt. Dies hat wesentlich dazu beigetragen, dass es in der letzten Verhandlung am 24. Juni eine Einigung gab. „Wir sind uns sicher: Ohne die hohe Beteiligung an den Warnstreiks hätten wir wohl immer noch keinen Kompromiss. Es zeigt sich einmal wieder, dass solidarisches und entschlossenes Handeln zu vernünftigen Tarifabschlüssen führt“, sagt Verhandlungsführer Finn Petersen, Vorsitzender des NGG-Landesbezirks Nord.
Zum Hintergrund
Der Tarifabschluss sieht vor, dass für Vollzeitbeschäftigte alle Entgeltgruppen um 110 Euro steigen: Dies bedeutet für die meisten Beschäftigten je nach Lohngruppen etwa drei bis vier Prozent Entgeltsteigerung. Zusätzlich wird als Ausgleich für sechs Leermonate eine Einmalzahlung von 150 Euro brutto sowie weiterhin eine urlaubszeitbezogene Erholungsbeihilfe von 150 Euro netto gezahlt. Der Tarifvertrag kann zum 31. Mai 2022 gekündigt werden.
Der Tarifvertrag gilt für rund 350 Beschäftigte der drei Brauereien Hofbrauhaus Wolters GmbH in Braunschweig, Privatbrauerei Wittingen GmbH in Wittingen sowie Einbecker Brauhaus AG in Einbeck.
Foto: NGG