Moringen (hakö). Vor der Liebfrauenkirche in Moringen protestierten am Mittwoch über 350 Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertreter Moringer Einrichtungen, aus Vereinen und Parteien, gegen eine zeitgleich stattfindende Demonstration von Rechtsextremen vor dem Rathaus an der Amtsfreiheit. Ihr Motto: "Schluß mit Hexenjagd und Pressehetze".

Zu der Aktion hatte unter anderem die KZ-Gedenkstätte Moringen mit Leiter Dietmar Sedlaczek und die Beratungsstelle Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung "Demokratie leben!" aufgerufen. Der Kundgebung vorausgegangen war ein Vorfall mit Mitgliedern aus dem Umfeld der "Kameradschaft Einbeck" anläßlich einer Führung im November in der KZ-Gedenkstätte. Rechtsextreme hatten seinerzeit versucht, die Geschehnisse in Frage zu stellen und zu verharmlosen. Die Führung wurde daraufhin abgebrochen.

Mit dabei vor der Liebfrauenkirche war auch Dr. Sabine Michalek, Bürgermeisterin der Stadt Einbeck, an der Spitze einer Abordnung. Heike Müller-Otte, Bürgermeisterin in Moringen, sah in dem Eklat in der Gedenkstätte einen Angriff auf unsere Werte, gegen den man sich wehren muß. Die rechte Gruppierung verteidigte ihr Verhalten mit dem Hinweis auf die Meinungsfreiheit.

Fotos: Hartmut Kölling