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Freitag, 27. Dezember 2024 Mediadaten wsr.tv
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Fredelsloh (red). Ausgelaufene Buttersäure hat einen fast 20-stündigen Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei ausgelöst. Der Stoff wurde am Montagabend kurz nach 23 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in Fredelsloh bemerkt - und blieb zunächst nicht genau identifizierbar. Die eingesetzten Feuerwehren aus Fredelsloh, Moringen, Lutterbeck, Nienhagen und Oldenrode wurden am Montagabend um 23.10 Uhr zu einem Gasaustritt in die Straße Tönnieshof alarmiert. Aufgrund des beißenden Geruchs wurden über 20 Personen aus dem Mehrfamilienhaus evakuiert. Die Betroffenen wurden zunächst im Feuerwehrhaus Fredelsloh untergebracht und durch die Stadt verpflegt. Die Ursache des massiven Geruchs war zunächst nicht ausfindig zu machen. Auch die landkreiseigene Feuerwehrbereitschaft 4 und eine Spezialeinheit der Freiwilligen Feuerwehr Grone konnten mit ihren technischen Mitteln zunächst keine zweifelsfreie Stoffbestimmung vornehmen.

In der Nacht hatte das Deutsche Rote Kreuz die Verpflegung und Betreuung der betroffenen Anwohner und Einsatzkräfte übernommen. Der Weg führte dann über die Einsatzleitstelle Northeim zur sogenannten Analytischen Task-Force (ATF) der Feuerwehr Hamburg. Die Einheit hält für Norddeutschland spezielle Messgeräte sowie speziell ausgebildetes Personal für chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren (CBRN) vor. Innerhalb von nur knapp zwei Stunden waren die Kräfte vor Ort und haben ein mobiles Labor aufgebaut. Die Abstimmung mit den Fredelsloher Kräften lief dabei ausgesprochen unkompliziert. Mittels der Messgeräte konnte Buttersäure als Stoff festgestellt und die entsprechende Bekämpfung vorgenommen werden. Im Einsatz waren rund 70 Kräfte der Feuerwehren aus der Stadt Moringen, der Kreisfeuerwehrbereitschaft 4, vom Deutschen Roten Kreuz, der Feuerwehr Grone und der Feuerwehr Hamburg.

Da einige Bewohner aufgrund des Vorfalls in ihrer körperlichen Unversehrtheit beeinträchtig wurden und davon ausgegangen wird, dass die Substanz vorsätzlich ausgebracht wurde, wurde seitens der Polizei ein Strafverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung eingeleitet.

Hintergrund

Die Analytische Task-Force (ATF) steht an sieben Standorten bundesweit Einsatzleitern beratend und zur Abarbeitung von CBRN-Lagen zur Verfügung. Das Personal der ATF setzt sich aus Mitarbeitern der jeweiligen Städte und des Landes zusammen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) stellt Fahrzeuge und Ausrüstung für die Einheiten zur Verfügung. ATF-Standorte sind die Feuerwehren Hamburg, Mannheim, Dortmund, Köln, München, Leipzig und Essen sowie das Landeskriminalamt Berlin.

Foto: Joel Fröchtenicht/Kreisfeuerwehr Landkreis Northeim 

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