Volpriehausen (red). Das war ein besonderes Wiedersehen: Die Jugendfeuerwehr Volpriehausen konnte jetzt ihren 50. Geburtstag mit einem Kommers und Blaulichttag feiern. Mit dabei waren viele Wegbegleiter aus einem halben Jahrhundert Jugendarbeit und Gründungsmitglieder der Jugendwehr.
Genau genommen konnten die Brandschützer ihren 51. Geburtstag feiern. Im Jahr 1972 hatte sich die Feuerwehr zur Gründung einer Nachwuchsabteilung entschlossen, im Jahr 2022 wurde die Feier Corona-bedingt verschoben. „Wir gehörten mit zu den ersten Jugendfeuerwehren im Landkreis Northeim und darüber hinaus“, sagte Markus Groß, stellvertretender Ortsbrandmeister der Volpriehäuser Wehr. Gemeinsam mit Ortsbrandmeister Martin Dreier hatte Groß die Jugendabteilung zehn Jahre lang geleitet und so für Konstanz in den Betreuerreihen gesorgt. „Die Gründung der Jugendfeuerwehr ging damals verglichen mit heute noch schnell und unbürokratisch“, berichtete Markus Groß in seinem Rückblick. Innerhalb von zwei Monaten waren die Formalien geklärt. Die jungen Feuerwehrmänner konnten in einer Einsatzübung ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen – das war der Start der heute 50-jährigen Erfolgsgeschichte.
Damit der Nachwuchs anspruchsvoll ausgebildet werden konnte, haben die aktiven Einsatzkräfte durch Blutspenden Geld für einen Mannschaftstransportwagen gesammelt. Geld, das die damalige Gemeinde Volpriehausen selbst nicht hatte. Zur Finanzierung der Jugendarbeit haben die Retter zudem Tonnenweise Altpapier gesammelt und so Ausfahrten und mehr möglich gemacht. „Mädchen und Frauen sind heute aus der Feuerwehr nicht mehr wegzudenken – Mitglied in der Jugendfeuerwehr konnten sie ab den 90er Jahren werden“, berichtete Groß. Das wird beim Blick in die heutige Führung deutlich. Mit Angelina Groß als Jugendfeuerwehrwartin und Natalie Brömsen als Stellvertreterin stehen zwei Frauen an der Spitze. Eine „nicht selbstverständliche Besonderheit“ ist laut Markus Groß, dass Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Firmen regelmäßig für die Arbeit der Jugendfeuerwehr spenden. So bleibt die Mitgliedschaft beitragsfrei und Aktionen sowie wöchentlich ein Freigetränk können finanziert werden.
Diese tiefe Verwurzelung in der Region wurde bei den Grußworten und Präsenten deutlich. Sämtliche Ortsräte der Bollert-Dörfer hatten Flachgeschenke mitgebracht, Geld und Präsente gab es zudem unter anderem vom Sportverein, von der Stadtfeuerwehr, Abschnitts- und Ortsjugendfeuerwehren sowie von der Volksbank Solling. „Wenn der Funke für den ehrenamtlichen Einsatz überspringt und uns als Stadt eine gute Förderung für die Feuerwehren gelingt, ist das etwas, wovon wir alle profitieren“, sagte Uslars stellvertretende Bürgermeisterin Nicole Elias (CDU).
Ehrungen
Ortsbrandmeister Martin Dreier und Stellvertreter Markus Groß konnten am Abend eine ganze Reihe an Mitgliedern ehren. Willi Lips und Hartmut Ilse als Jugendfeuerwehrwarte bei der Gründung haben Urkunden und Ehrenteller erhaten. Andreas Hengst, Frank Ilse, Dieter Haut, Jürgen Hilke und Werner Lips haben als Gründungsmitglieder eine Urkunde und einen Gutschein erhalten.
Eine große Blaulichtmeile, unter anderem mit Feuerwehren, Einheiten der Kreisverwaltung mit Drohnen, dem Deutschen Roten Kreuz sowie Vorführungen rundete das Jubiläumswochenende ab. „Viele Menschen engagieren sich seit Jahrzehnten in unserer Feuerwehr. Für alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, bin ich sehr dankbar“, sagte Martin Dreier abschließend.
Fotos: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr