Göttingen/Northeim (red). Die Polizeidirektion Göttingen hat sich vom 24. bis 27. März an einer landesweiten Aktionswoche zur Bekämpfung von Kinderpornografie beteiligt. Im gesamten Zuständigkeitsbereich der Direktion fanden intensive Maßnahmen gegen Personen statt, die kinderpornografische Inhalte herstellen, besitzen oder verbreiten. Insgesamt waren 51 Einsatzkräfte beteiligt. Sie führten 28 Durchsuchungen durch und stellten 156 Datenträger, darunter Laptops, Handys und Speichermedien, sicher. Diese werden nun eingehend ausgewertet.
Im Bereich der Polizeiinspektion Northeim wurden vier Durchsuchungsbeschlüsse bei Tatverdächtigen im Alter zwischen 17 und 50 Jahren vollstreckt. Sieben Polizeikräfte waren im Einsatz und stellten 14 Datenträger sicher. In einem Fall konnte der Tatverdacht ausgeräumt werden, da der Beschuldigte Opfer eines Hackerangriffs wurde. In einem weiteren Fall verweigerte ein Tatverdächtiger die Herausgabe von Gerätesperrcodes – hier dauern die Ermittlungen an.
Auch in den weiteren Inspektionsbereichen der Polizeidirektion Göttingen fanden Durchsuchungen statt:
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In der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden wurden Durchsuchungen bei sechs Beschuldigten durchgeführt – fünf Männer und eine Frau im Alter zwischen 17 und 51 Jahren. Bei drei Durchsuchungen wurden 22 Datenträger beschlagnahmt, bei den übrigen wurden die Geräte vor Ort gesichtet. Acht Einsatzkräfte waren beteiligt.
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In der Polizeiinspektion Göttingen waren acht Kräfte bei vier Durchsuchungen im Einsatz. Es wurden elf Datenträger sichergestellt. Die Tatverdächtigen sind zwei Jugendliche und zwei Erwachsene im Alter zwischen 17 und 50 Jahren.
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Die Polizeiinspektion Hildesheim nahm sieben Durchsuchungen vor und stellte 42 Datenträger sicher – allein 31 davon bei einem einzigen Tatverdächtigen. Zwölf Einsatzkräfte waren involviert.
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In der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg fanden an zwei Tagen sieben Durchsuchungen statt. Es wurden 67 Datenträger sichergestellt. Die sieben beschuldigten Männer sind zwischen 17 und über 51 Jahren alt. Insgesamt 16 Einsatzkräfte waren beteiligt.
Nach bisherigen Erkenntnissen bestehen keine Verbindungen zwischen den einzelnen Beschuldigten. Ebenso gebe es derzeit keine Hinweise, dass sie selbst Missbrauchstaten begangen hätten.
Tanja Wulff-Bruhn, Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, betonte die Bedeutung der Aktion: „Kinder- und Jugendpornografie sowie sexuelle Gewalt gegen Minderjährige sind abscheuliche Straftaten. Hinter all den Bildern und Videos stehen reale Kinder und Jugendliche, denen eine unbeschwerte Kindheit genommen wird. Wir werden daher nicht lockerlassen, Täterinnen und Täter ausfindig zu machen und strafrechtlich zu verfolgen. Der Schutz der schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft hat höchste Priorität.“
Die Präsidentin sprach auch die Herausforderungen an: „Die Masse an sichergestellten Daten zeigt, wie dringend wir weiterhin an diesem Thema arbeiten müssen – auch mit Unterstützung durch intelligente Softwarelösungen, die die Ermittlungsarbeit beschleunigen.“
Abschließend dankte sie den Einsatzkräften und Ermittlerinnen und Ermittlern für ihr Engagement: „Kinderpornografisches Material auszuwerten ist eine emotional belastende Aufgabe. Umso mehr verdienen die Kolleginnen und Kollegen Anerkennung, die sich dieser Aufgabe tagtäglich stellen.“