Oldenrode (red). Die Feuerwehren im Brandabschnitt Nord/Ost – bestehend aus der Gemeinde Kalefeld und der Stadt Bad Gandersheim – blicken auf ein stabiles Jahr zurück. Abschnittsbrandmeister Carsten Winkler zog bei der Versammlung im Gasthaus Zwickert in Oldenrode eine insgesamt positive Bilanz: Zwar ist die Zahl der aktiven Einsatzkräfte leicht rückläufig, dafür verzeichnen Kinder- und Jugendfeuerwehren weiterhin Zuwächse. „Um die Zukunft muss man sich keine Sorgen machen“, so Winkler. Mit insgesamt 1.040 engagierten Personen sei die Feuerwehr in der Region gut aufgestellt.
Weniger Einsätze, aber viel Einsatz
Insgesamt rückten die Feuerwehren im vergangenen Jahr zu 339 Einsätzen aus – rund 100 weniger als im Vorjahr. Der Rückgang sei auf das Ausbleiben von Flächenlagen wie Hochwasser oder Vegetationsbrände zurückzuführen. Die Einsätze gliederten sich in 45 Brände und 249 technische Hilfeleistungen. Winkler dankte allen Kameradinnen und Kameraden für ihre „stete Einsatzbereitschaft und das professionelle Abarbeiten der Einsätze“.
Besonderes Augenmerk legte der Abschnittsbrandmeister auf den Feuerwehrmusikzug, dem aktuell 24 Mitglieder, darunter acht Frauen, angehören. Winkler äußerte den Wunsch nach Verstärkung, um diese traditionelle Sparte langfristig zu sichern.
Jugendfeuerwehren mit starkem Profil
Abschnittsjugendfeuerwehrwart Konstantin Mennecke unterstrich die Bedeutung der Nachwuchsarbeit. Projekte wie FeuerwehrVR, der Berufsinfomarkt oder das KreativLAB – mit Angeboten wie einem Escape-Room – zeigen, wie moderne Jugendarbeit heute aussieht. „Wir stehen für eine Jugendarbeit für alle und bieten Raum gegen Einsamkeit, die nach der Pandemie zugenommen hat“, betonte Mennecke.
Neue Ausbildungsstruktur bringt Herausforderungen
Sascha Haase, stellvertretender Kreisausbildungsleiter, stellte die neue modulare Grundlagenausbildung (MGA) vor, die organisatorisch anspruchsvoller sei, aber gut angelaufen ist. An 21 Ausbildungstagen wurde im Vorjahr an der Feuerwehrtechnischen Zentrale Bad Gandersheim unterrichtet – eine Leistung, die von ehrenamtlichen Ausbildern neben ihrem Feuerwehrdienst erbracht wird.
Personalwechsel und Investitionen
Nach 21 Jahren im Amt wird Karsten Müller im Herbst den Posten des stellvertretenden Abschnittsbrandmeisters abgeben. Seine Nachfolge tritt Michael Potrafke aus Wrescherode an – ein erfahrener Feuerwehrmann, der bereits in verschiedenen Führungspositionen tätig war.
Kai Reichelt, stellvertretender Kreisbrandmeister, berichtete über neue Beschaffungen, darunter ein Telelader und ein Abrollbehälter Atemschutz. Zudem ist die Geschäftsstelle des Kreisfeuerwehrverbands personell gewachsen und räumlich umgezogen.
Dank und Wertschätzung für Engagement
Zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung, darunter Kalefelds Bürgermeister Jens Meyer und Frank-Dieter Pfefferkorn vom Kreisausschuss, betonten die Bedeutung der Jugendarbeit und dankten den Feuerwehrkräften für ihren Einsatz trotz teils hoher Belastungen. Lars Müller von der Kreisverwaltung hob hervor, wie wichtig das Engagement in der Blaulichtfamilie gerade in herausfordernden Zeiten sei.
Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen
Geehrt wurden unter anderem Axel Prahmann, Udo Rademacher, Martin Brackebusch und Andreas Bertram für 40 Jahre Feuerwehrdienst im Stadtgebiet Bad Gandersheim sowie Gerhard Schridde (60 Jahre) und Manfred Jensch (70 Jahre). In der Gemeinde Kalefeld wurden Heiko Ude, Norbert Schridde, Klaus Renziehausen, Bernd Kuhlemann und Michael Nolte für 40 Jahre, Rüdiger Mill für 50 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet.
Ehrungen gab es auch für langjährige Tätigkeit in der Kreisausbildung sowie in der Feuerwehrmusik – letztere ging erneut an Alexander Jörn aus Kalefeld. Insgesamt wurden über 20 Feuerwehrangehörige in verschiedene Dienstgrade befördert – darunter mehrere Löschmeisterinnen und Hauptbrandmeister aus Kalefeld und Bad Gandersheim.
Fotos: Kreisfeuerwehr