Einbeck (red). Auf Einladung der Einbecker Schützengilde von 1457 e.V. hat die Gruppe der Stadtratsfraktion SPD/CDU kürzlich die Räumlichkeiten und den Schießstand der Einbecker Schützengilde von 1457 e.V. besucht.
Nach dem herzlichen Empfang durch den I. Vorsitzenden Marcel Bünger, seinen Stellvertreter Karsten Reinert, sowie den Mitgliedern Reiner Schoppe und Harald Wulff, fand ein Rundgang durch die Schießsportanlage des Vereins statt, wo die interessierten Politikerinnen und Politiker vieles über den Sport erfahren konnten. Reiner Schoppe erzählte, dass, als er in der 60er Jahre den Verein beitreten wollte, zwei Personen für ihn bürgen mussten. Damit schützte sich der Verein damals vor potenziellen Mitgliedern, die man nicht für den Besitz von Waffen geeignet hielt. Außerdem musste jeder Neuling 2 DM zur Anschaffung eines Ziegelsteins für das Vereinsheim einzahlen. Der traditionsreiche Verein (Schützengilde von 1457!) hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte stetig weiterentwickelt. Dadurch schafften es Mitglieder immer wieder, an Landes- und Bundeswettkämpfen teilzunehmen. Der Verein verfügt momentan über eine aktive und erfolgreiche Damen-, Herren- und Jugendabteilung, und bis in die heutige Zeit besteht eine lebendige und familiäre Gemeinschaft.
Auch auf die Nachwuchsfrage ist Marcel Bünger näher eingegangen. Die Schützengilde hat bei der Disziplin Lichtschießen (6-11 Jahre) sehr engagierte Kinder, die vor Ort, aber auch bis zur Landesmeisterschaft erfolgreich sind, sowohl in Einzel- als auch bei Mannschaftswettbewerben. Die technischen Möglichkeiten des Vereins sind durch die mittlerweile elektronischen Messeinrichtungen die gleichen wie in Hannover oder München.
Die Sicherheit spielt beim Schießen natürlich eine große Rolle. Die Kids lernen von Beginn an den sicheren Umgang mit den Sportgeräten, z.B. was man vor und nach dem Schießen beachten muss, bevor das Sportgerät abgelegt und eingepackt wird. Alle aktiven Schützen, die ein Kleinkalibergewehr oder Pistole besitzen, haben zudem eine vom Gesetzgeber vorgeschriebene Waffensachkundeprüfung abgelegt. Ausgebildete Schießsportleiter müssen alle 4 Jahre zur Nachschulung um ihr Wissen aufzufrischen bzw. zu erweitern. Wird an dieser Schulung nicht teilgenommen, verliert man seine Lizenz zum Schießsportleiter.
Interessant zur erfahren war auch, dass bei den Kindern zwischen 6 und 11 Jahren überwiegend Mädchen dabei und erfolgreich sind. Ein Junge „hält die Stellung“ und ist auch sehr gut und erfolgreich in seiner Disziplin - sehr zur Freude des Vorsitzenden. Die Kinder werden von speziell ausgebildeten JugendleiterInnen und TrainerInnen betreut. Die derzeitige Jugendleiterin ist Stephanie Bünger.
Über das Training hinaus bietet die Einbecker Schützengilde immer wieder abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten an, für die Jugend insbesondere: Ausflüge zu regionalen Freizeitparks, Schlittschuhlaufen, Lagerfeuer am Pistolenstand und einiges mehr.
Neu in der Vereinsgeschichte soll das Blasrohrschießen sein, das in Deutschland eine noch sehr junge Disziplin darstellt. Es gibt schon viele weitere Ideen, diesen interessanten Sport weiter zu formen und neue Wettbewerbe zu schaffen.
Die Besucher der politischen Parteien haben vieles über die Einbecker Schützengilde erfahren können, da man gerade über den Schießsport (insbesondere Sicherheit, Aus- und Weiterbildung, Umgang mit den Sportgeräten) bislang wenig gewusst habe. Somit war es für die Gäste hilfreich außerhalb der politischen Tätigkeit einen Einblick hinter die Kulissen zu bekommen. Die Einladung des Vorstands zu einem Gästeschießen nahmen die Gruppe der Stadtratsfraktion gerne an. Dabei könne man die anspruchsvolle Sportart erst richtig beurteilen. Mit dem Dank für die lehrreiche Stunde, aber auch für den herzlichen Empfang verabschiedeten sich die Ratsmitglieder vom Vorstand und den Mitgliedern der Einbecker Schützgilde.
Foto: Schenitzki