Northeim (zir). Die Entsorgung von Gartenmöbeln hat im Landkreis Northeim in den vergangenen Jahren immer wieder für Unmut gesorgt. Seit 2021 können bestimmte Möbel aus dem Außenbereich nicht mehr über den regulären Sperrmüll entsorgt werden. Besonders betroffen sind Holzmöbel wie Tische, Stühle oder Liegen, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben gesondert behandelt werden müssen. Kritik kam dazu sowohl aus der Politik als auch aus der Bevölkerung.
Grundlage der bisherigen Praxis ist die bundesweit geltende Altholzverordnung. Sie schreibt vor, dass Altholz je nach Belastung getrennt gesammelt und entsorgt werden muss. Gartenmöbel aus behandeltem Holz fallen dabei in die sogenannte Altholz-Kategorie IV. Im Landkreis Northeim bedeutete das bislang: Wer solche Möbel entsorgen wollte, musste sie kostenpflichtig zu einer der vier Deponien bringen.
Um eine bürgerfreundlichere Lösung zu finden, hatten die Kreistagsfraktionen von SPD sowie FDP/Die Unabhängigen entsprechende Anträge eingebracht. Der Abfallwirtschaftsausschuss beauftragte daraufhin die Verwaltung, verschiedene Möglichkeiten zu prüfen. Insgesamt wurden drei Varianten erarbeitet, die sowohl rechtliche Vorgaben als auch organisatorische und finanzielle Aspekte berücksichtigten.
Eine Mitnahme der Gartenmöbel im Rahmen der regulären Sperrmüllabholung hätte zusätzliche Fahrzeuge und weiteres Personal erforderlich gemacht. Die damit verbundenen Mehrkosten hätten sich unmittelbar auf die Abfallgebühren ausgewirkt. Auch eine reine Ausweitung der kostenlosen Annahme auf den Deponien wurde geprüft, hätte jedoch keine Abholung beinhaltet.
Nun steht fest: Ab dem 1. Januar 2026 startet ein Modellversuch, bei dem Gartenmöbel aus Holz über gesonderte Sammeltouren abgeholt werden können. Die Abholung erfolgt nach Bedarf und im Regelbetrieb mit dem vorhandenen Fuhrpark sowie dem bestehenden Personal. Ziel ist es, flexibler auf Anmeldungen zu reagieren, ohne zusätzliche Gebühren zu verursachen.
Parallel dazu bleibt die kostenlose Abgabe von Gartenmöbeln auf allen vier Deponien des Landkreises weiterhin möglich. Möbel aus anderen Materialien wie Kunststoff, Metall oder Rattan werden ohnehin kostenlos angenommen oder beim Sperrmüll mitgenommen. Nicht vorgesehen ist weiterhin die Entsorgung anderer Gegenstände aus dem Außenbereich wie Zäune, Pergolen, Pools oder Strandkörbe.
Die Erfahrungen aus dem Modellversuch sollen ausgewertet und dem Abfallwirtschaftsausschuss im vierten Quartal 2025 vorgestellt werden. Auf dieser Grundlage soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.