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Sonntag, 08. September 2024 Mediadaten wsr.tv
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Einbeck (gs). Am 29.10.19 um 18:30 Uhr lud der Ortsverein der SPD Einbeck anläßlich Ihres 150-jährigen Bestehens zu einer öffentlichen Jubiläumsveranstaltung in die Rathaushalle im alten Rathaus Einbeck ein. In Einbeck besteht einer der ältesten Ortsvereine der SPD in Südniedersachsen und bundesweit. Denn aus dem Jahr 1869 stammen die ersten sicheren Belege, dass auch hier ein Zweigverein des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) existierte, bereits fünf Jahre nach der Gründung des ADAV durch Ferdinand Lassalle in Leipzig.

Einbeck gehört somit zum Urgestein der deutschen Sozialdemokratie. In Einbeck waren Zigarrenarbelter und Schneidergesellen die Pioniere der Sozialdemokratie. Zunächst fanden sich in den frühen 1860er Jahren etwa 40 Zigarrenarbeiter in einem Arbeitergesangverein zusammen, der durch seinen Namen, „Lassallia“ bereits seine politische Tendenz erkennen ließ. Aus diesem Gesangverein ging zwischen 1867 und 1869 die erste örtliche Gewerkschaft, natürlich die der Tabakarbeiter, und ein Zweigverein des sozialdemokratischen ADAV mit 110 Mitgliedern, hervor. Warum gerade die Zigarrenarbeiter so aufnahmebereit für sozialistische Gedanken waren, erklärt sich aus ihrem Status und ihrer Arbeitsweise: Sie wurden schlecht bezahlt und waren sozial kaum abgesichert, da das Zigarrendrehen kein klassischer Handwerksberuf mit zünftlerischer Tradition war. Andererseits erlaubte die Tätigkeit aber ein Höchstmaß an Kommunikation, da kein Maschinenlärm störte, sodass während der Arbeit sogar aus Zeitungen und Büchern vorgelesen werden konnte, was reichlich geschah.Und die Kollegen arbeiteten für den jeweiligen Vorleser mit. Kein Wunder, dass die Zigarrenfabriken gerade zu Zentren sozialdemokratischer Agitation wurden. 1878, noch kurz vor dem Sozialistengesetz Bismarcks, schlossen sich auch die Schneidergesellen der Firma Fels, darunter auch Heinrich Röttger, dem Einbecker „Arbeiter-Wahlverein“ an.

150 Jahre Sozialdemokratie in Einbeck bedeutet mindestens 5 Generationen Frauen und Männer im Einsatz für eine gerechtere, eine bessere Welt und für ein liebens- und lebenswertes Einbeck. Nicht immer war der Einsatz der Ortverband-Mitglieder für Ziele und Ideale der Sozialdemokratie frei von Gefahren. Es gab Verbote und Verfolgung in der Zeit des Kaiserreichs, des Nationalsozialismus und des Kommunismus in Ostdeutschland. Heute streitet die SPD für ihre Belange in einem der liberalsten Systeme auf der Erde, aber schon wieder sind Gruppierungen mit nationalsozialistischer Idee dabei, die Gesellschaft zu spalten und mit Hass zu überziehen. Dem will sich die SPD entgegenstemmen mit Einsatz für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Das war ein kleiner geschichlicher Abriss zu 150 Jahren SPD in Einbeck.

Pünktlich um 18:30 Uhr betrat Niedersachens Ministerpräsident Stephan Weil unter Applaus der zahlreich erschienenen Gäste und dem Lied "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit" welches jeweils zum Abschluss der SPD-Parteitage gesungen wird, vorgetragen durch die Musikschule M 1, die Rathaushalle. Die Begrüßung übernahm der Vorsitzender SPD-Ortsverein Einbeck und stellvertretender Bürgermeister der Stadt Einbeck, Marcus Seidel. Er begrüßte neben dem Landesvater Frauke Heiligenstadt (Mitgleid des Landtages), Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, Johannes Schraps (Mitglied des Bundestages), Martin Wehner (Ehrenvorsitzender der Einbecer SPD), die Bürgermeister der Stadt Northeim Simon Hartman, der Stadt Einbeck Dr. Sabine Michalek, der Stadt Dassel Gerhard Melching sowie weitere Persönlichkeiten und übergab anschließend das Wort an Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Die Landräten überbrachte Glückwünsche des Landkreises und des Kreistages. Bevor Frauke Heiligenstadt das Wort ergriff, gab es eine weitere musikalische Einlage der Musikschule M 1, die übrigens den ganzen Abend für musikalische Unterhalung sorgten, mit dem Lied "We shall overcome". Heiligenstadt dankte dem SPD-Ortsverein für die gute Arbeit in Einbeck und übergab dem SPD Ortsverein als Anerkennung ein SPD Buch in Comic-Form.

Ministerpräsident Weil begann seine Rede mit den Worten "Der SPD-Ortsverein Einbeck hat sich für das 150-jährige Jubiläum eine sehr spezielle Zeit ausgesucht", da sich die SPD zur Zeit im Stimmungskeller befände, natürlich auch im Hinblick auf das SPD Wahlergebnis bei der Landtagswahl Thüringen vom vergangenen Wochenende. "Sonntag hat mir keinen Spaß gemacht, heute schon wieder". Es gab aber auch Glanzstunden, hierbei hob Weil speziell die beiden SPD Altkanzler Willy Brandt und Helmut Schmidt hervor, ohne die die politische Geschichte anders verlaufen wäre. Die SPD ist eine Partei der Arbeit und des Zusammenhalts. "Wir müssen besser werden !", so Weil, bevor er aus den Händen von Ortsvereinvorsitzenden Peter Traupe ein Einbecker-Bier Präsent entgegennahm.

Im Schlusswort bedankte sich Einbecks Ortsverbandsvorsitzende Rita Moos speziell bei Polizei, der Musikschule M 1 und der anwesenden Presse und lud die Anwesenden zum Ausklang des Jubiläumsabends zu Getränken und Häppchen ein, bevor gemeinsam das Lied "Seit an Seit" gesungen wurde. Für das leibliche Wohl der Jubiläumsveranstaltung sorgte das Gasthaus "Zur Traube" aus Holtensen.

Fotos: Gerd Stahnke

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